Grevenbroich Bad-Bau ist Top-Thema bei Fackeln

Grevenbroich · Zahl der Großfackeln auf elf fast verdoppelt. Fünf Wagen zum Schlossbad.

 Gab's mal am alten Schloss ein antikes Moorbad für Römer? Das ist eine von vielen Ideen der Fackelbauer rund um den Neubau des Schlossbades.

Gab's mal am alten Schloss ein antikes Moorbad für Römer? Das ist eine von vielen Ideen der Fackelbauer rund um den Neubau des Schlossbades.

Foto: l. berns

Die Fackelbauer des Bürgerschützenvereins Grevenbroich waren eifrig bei der Sache: Elf eigene Großfackeln - 2014 waren es nur sechs - rollen beim Fackelzug am Samstag ab 20.15 Uhr durch die City. "Die Zahl ist super" sagt BSV-Präsident Peter Cremerius erfreut. Klar, dass wieder auch politische Themen aufs Korn genommen werden. Der Hit: Mit gleich fünf Fackeln befassen sich die Schützen mit dem Bau des neuen Schlossbades und den Verzögerungen wegen der archäologischen Grabungen.

Einen Römer mit gelber Riesen-Quietsche-Ente haben die Jägerzüge "Noh'besch Jonge" und "Noh'besch Jonge 2013" in eine Wanne gesetzt. Sie haben nämlich ihre eigenen Überlegungen angestellt, was die gefundenen Holzpfähle einmal gewesen sind: ein antikes Moor- oder Heilbad und zuletzt der Swimming Pool der Grafen von Kessel. "Schwimbadbau war damals noch unkompliziert. Es gab kein Bauamt, keine Denkmalbehörde", erklärte Josef Flesch für die Fackelbaugemeinschaft. Und auch kein Rhein-Kreis habe damals gefragt: ,Könnt Ihr das bezahlen?'. Auch andere Züge beweisen zum Bad-Thema Kreativität: Einen Riesen-Maulwurf lassen die Züge "Sankt Bernardus" und "Feucht Fröhlich" aus der Erde kommen: "Spaß im Schlossbad war einmal, jetzt sitzen wir im Grabungstal", so die Fackelbauer.

Die Züge "Sankt Sebastian" und "Jecke Boschte" haben einen großen bunten Mandarinfisch geschaffen, dem nach dem Bad-Abriss das feuchte Element fehlt. Der Grenadierzug "Erftgrafen" lässt ein riesiges Minion beim stockenden Badbau helfen. Und die "Rösige Boschte", der Königszug, und "Mer stonn zesamme" haben die Figur "Finni" aus dem Kinderfilm "Ooops, die Arche ist weg" mit sieben Metern Länge auf ihren Wagen gestellt. Finni hat die Arche in den alten Holzpfählen am Schloss wiederentdeckt.

Natürlich gibt es auch andere Themen: Auf der Fackel des Jägerzugs "Waldeslust 1985" etwa rollt das Sandmännchen im grünen Auto mit einer Einschätzung zur politischen Lage durch die City: "Wenn unsere (GV-)-Politik so weitermacht, sagt das Sandmännchen bald gute Nacht", heißt es.

(cso-)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort