Grevenbroich Beitrag zu teuer: Noithausener kfd löst sich auf

Grevenbroich · Rund 100 Mitglieder haben ihren Austritt aus der Gemeinschaft erklärt. Andere Frauen planen eine neue kfd-Gruppe.

Die Mehrheit der Mitglieder der kfd Noithausen hat sich für den Austritt aus der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kdf) ausgesprochen. Das teilt der Seelsorgebereich Elsbach/Erft mit, dem die Pfarre St. Mariä Geburt angehört.

Die Arbeit der Gruppe, etwa bei der bald wieder anstehenden Marienoktav, soll aber auch ohne kfd-Zugehörigkeit weitergehen. Zurzeit laufen im Dorf bereits Bemühungen, eine neue kfd-Gruppe ins Leben zu rufen, dafür werden Interessenten gesucht. "Der Beitrag war vielen zu teuer", sagt ein Mitglied der aufgelösten kfd-Gruppe, das nicht namentlich genannt werden möchte, als Grund für die Austrittswelle. Der Beitrag sei von 19 auf 24 Euro jährlich angehoben worden. Für zahlreiche Rentner seien 24 Euro viel Geld. Rund 100 Mitglieder hätten ihren Austritt erklärt, der Vorstand der Gemeinschaft sei zurückgetreten.

Die Noithausener kfd-Frauen, Vorsitzender der Gruppe war Berti Bach, besuchten kranke und alte Menschen im Dorf, organisierten Ausflüge und ein monatliches Frühstück. In Hochform zeigte sich die Gruppe bei der Marienoktav im September, wenn für die insgesamt etwa 2000 Pilger viele hundert Brötchen geschmiert und etliche Kuchen gebacken wurden. All dies soll weitergehen, nur eben nicht unter der kfd-Flagge.

"Es gibt keine Spaltung im Ort. Wir machen Hand in Hand weiter", betont Cornelia Schulte, die weiterhin in der kfd ist. Die kfd-Gruppe sei aufgelöst. Viele Frauen hätten sich auf den Ort konzentrieren, nicht mehr dem Gesamtverband angehören wollen. Andere Frauen seien dagegen nicht ausgetreten: "Wir möchten gern eine neue kfd-Gruppe gründen. Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands bildet den größten Verband von Frauen in Deutschland. Da lässt sich auch etwas in der Politik bewegen", sagt Schulte. Wer sich für die Mitarbeit interessiert: Ansprechpartner sind unter www.elsbach-erft.de zu finden.

"Wir haben beispielsweise 200.000 Unterschriften für die Mütter-Rente gesammelt", nennt Beate Kruse, Geschäftsführerin des Bundesverbandes in Düsseldorf, ein Beispiel für die Arbeit der kfd. Zwölf Euro des Jahresbeitrages gingen an den Bundesverband. "Dafür gibt es allein elf Mal im Jahr eine Zeitschrift", sagt Kruse. Die Bedeutung der Frauen in der Pfarre hebt der leitende Pfarrer Jos Houben hervor: "Es ist wichtig, dass sich Frauen in der Gemeinde engagieren und organisieren", erklärt Houben. "Sie sind Träger der Gemeinde, das sind die wichtigsten Leute. Ob sie sich aber verbandlich organisieren, müssen sie selbst entscheiden."

(NGZ)
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