Grevenbroich Bürgerinitiative "Rettet die Erftaue" erarbeitet eigenes Verkehrskonzept

Grevenbroich · Die Mitglieder der Bürgerinitiative "Rettet die Erftaue" arbeiten zurzeit an einem Verkehrskonzept. Dessen Ziel ist es, Lösungen für die Entlastung von Kapellen und Wevelinghoven aufzuzeigen. Damit soll ein Konsens in der "Umgehungsstraßen-Frage" erreicht werden. Die Initiative lehnt den geplanten Lückenschluss der Landstraße 361n durch das Naherholungsgebiet vehement ab.

 Die Talstraße in Kapellen wird täglich stark von Autos und Lastwagen frequentiert. Anlieger fordern schon seit langem eine Entlastung.

Die Talstraße in Kapellen wird täglich stark von Autos und Lastwagen frequentiert. Anlieger fordern schon seit langem eine Entlastung.

Foto: Mreu

"Wir wollen sowohl verkehrslenkende als auch -beruhigende Maßnahmen aufzeigen, mit denen die Ortsdurchfahrten entlastet werden können", erklärt Vorsitzender Gerd Hoff das Vorhaben. In dem Konzept enthalten sind etwa eine verbesserte Beschilderung und ein innerörtliches Durchfahrtsverbot für Lastwagen. In einer ersten Bestandsaufnahme nahmen die Mitglieder die Schilder unter die Lupe, die vor und in den beiden Orten stehen. Dabei seien bereits erhebliche Mängel festgestellt worden, sagt Hoff.

Nach Ansicht der Initiative gibt es für den Fernverkehr - mit Ausnahme der Maut-Flucht - keinen Grund, die Passage durch Kapellen und Wevelinghoven zu suchen. Durch das Autobahnnetz, die Bundesstraßen, die Landstraße 142 sowie den bestehenden Abschnitten der L361 werde dieser Verkehr schnell und effektiv geführt. "Eine Querung von Kapellen und Wevelinghoven würde keinen Zeitgewinn bringen", betont Hoff.

Nach Meinung der Initiative kommt das Verkehrsaufkommen größtenteils aus den beiden Orten selbst. Eine Umgehungsstraße könne somit keine wirkliche Abhilfe für den Quell- und Zielverkehr schaffen, meint der Vorsitzende. Die Zunahme des Verkehrs in Kapellen sei durch die Neubaugebiete und durch Dauerbaustellen im Ort unvermeidbar. "Da die Stadt ein Lkw-Durchfahrtsverbot abgelehnt hat, ist eine kurzfristige Entlastung für die Anwohner der Ortsdurchfahrten nun nicht mehr zu erwarten", sagt Hoff. Zudem habe die Initiative den Eindruck, dass die Straße "Auf den Hundert Morgen" bis zur K10 nicht weiter geführt wurde, um die L361n durch die Erftaue durchzusetzen.

Mit konstruktiven Vorschlägen möchte "Rettet die Erftaue" dabei helfen, in der "Umgehungsstraßenfrage" einen Konsens zu erreichen. Sobald das Verkehrskonzept fertiggestellt ist, soll es der Stadtverwaltung und den Politikern vorgestellt werden. "Dann sollte es ernsthaft diskutiert und auch umgesetzt werden, um zu einer vernünftigen Verkehrsführung beizutragen", so Hoff. Von verkehrslenkenden Maßnahmen in und um Kapellen würden auch positive Effekte auf die umliegenden Orte ausgehen.

(wilp)
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