Grevenbroich Dritter schwerer Lkw-Unfall auf der B 59

Grevenbroich · Die Serie der Lkw-Unfälle in der Baustelle auf der Bundesstraße zwischen Allrath und Hydro reißt nicht ab. In der Nacht zu Dienstag kippte erneut ein Lastwagen um. Straßen NRW kündigte gestern Konsequenzen an, nun gilt dort Tempo 30.

 Weil Diesel-Kraftstoff ausgelaufen war, musste die Zugmaschine am Spätnachmittag geborgen werden. Das Teilstück der B59 wurde dafür gesperrt.

Weil Diesel-Kraftstoff ausgelaufen war, musste die Zugmaschine am Spätnachmittag geborgen werden. Das Teilstück der B59 wurde dafür gesperrt.

Foto: Staniek

Die Baustelle auf der Bundesstraße 59 wird immer mehr zur Unfallstrecke für Lastwagen. In der Nacht zu gestern geriet erneut ein Sattelzug von der nur drei Meter breiten Fahrbahn ab. Der Lkw, der Lebensmittel geladen hatte, kippte um landete im Acker nebenan. Der Fahrer (23) blieb unverletzt. Bei dem Unfall dürfte jedoch ein höherer Schaden entstanden sein.

Im Verlauf des Tages stellte sich heraus, dass der Tank des Fahrzeugs leck geschlagen war. Dabei ist wohl eine größere Menge Diesel- ausgelaufen und im Feld versickert. Um zu verhindern, dass noch mehr Kraftstoff ausläuft, wurde die Zugmaschine am Spätnachmittag mit Hilfe eines Spezialfahrzeugs aufgerichtet und geborgen. Dafür musste die Bundesstraße gesperrt werden. Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde ordneten an, dass die Unfallstelle auf dem Acker ausgekoffert und das mit Kraftstoff belastete Erdreich entsorgt wird. Der Auflieger bleibt vorerst liegen. Er soll erst heute geborgen werden, sobald die Asphaltarbeiten in der Baustelle abgeschlossen sind.

 Eng geht es für Lastwagen in der Baustelle zu, in der Nacht zu gestern kam es zum vierten Lkw-Unfall. Straßen NRW begrenzt nun das Tempo auf 30 km/h und installiert Warn-Blinker.

Eng geht es für Lastwagen in der Baustelle zu, in der Nacht zu gestern kam es zum vierten Lkw-Unfall. Straßen NRW begrenzt nun das Tempo auf 30 km/h und installiert Warn-Blinker.

Foto: D. Staniek

Die Serie der Lkw-Unfälle in der Baustelle von Straßen NRW reißt nicht ab. Seit dem 10. November kamen drei schwere Lastwagen von der Fahrbahn ab und kippten um. Am Montag geriet zudem ein 20-Tonner auf dem Seitenstreifen in Schräglage, die Bundesstraße musste für drei Stunden gesperrt werden. In der vergangenen Woche hatte Straßen NRW nach dem zweiten Unfall betont, dass die Baustelle "ausreichend" ausgeschildert sei. Hinweis-Schilder auf verengte Fahrspuren seien auf Bundesstraßen unüblich. Auch gestern betonte Landesbetrieb-Sprecher Gregor Hürter: "Die Baustelle ist so eingerichtet, wie es nach den Vorschriften vorgesehen ist." Dennoch kündigt Straßen NRW Konsequenzen an. "Wegen der besonderen Häufung der Lkw-Unfälle ergreifen wir ungewöhnliche Maßnahmen", erklärt Projektleiter Klaus Dahmen. So werde das Tempo-Limit in der Baustelle von 50 auf 30 reduziert. "Außerdem installieren wir Blinker, um die Aufmerksamkeit zu erhöhen." Zudem soll nun doch ein Schild aufgestellt werden, das auf die verengte Fahrspur entlang der Baustelle hinweist.

Warum Lastwagen über die durchgezogene gelbe Markierungslinie auf den Seitenstreifen geraten und dann umkippen, "darüber können wir nur Spekulationen anstellen", sagte Dahmen. "Es könnte an Unaufmerksamkeit liegen. Auch könnten Fahrer befürchten, mit ihrem Wagen zu nahe an die Stahlwand zu geraten, die die Bauarbeiter schützen soll." Beobachter stellen tatsächlich fest, dass nicht nur Lkw-, sondern auch Pkw-Fahrer Abstand von der Stahlwand halten. Spielt das Wetter mit, soll die Wand am Freitag abgebaut werden. Der Verkehr kann wieder in beide Richtungen rollen.

(NGZ)
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