Grevenbroich GWG stellt den Schlossbad-Neubau vor

Grevenbroich · Gestern Abend wurden dem Sport- und Bäderausschuss die vorläufigen Pläne für den Bad-Neubau vorgestellt. Die Planungen hinterließen insgesamt einen guten Eindruck. Ein Freibad wird es jedoch definitiv nicht geben.

 Das neue Schlossbad wird auf der Südseite von großen Glasflächen dominiert. Im Vordergrund ist das Vierjahreszeiten-Becken zu erkennen, in dem sich zwischen 30 und 50 Badegäste gleichzeitig aufhalten können.

Das neue Schlossbad wird auf der Südseite von großen Glasflächen dominiert. Im Vordergrund ist das Vierjahreszeiten-Becken zu erkennen, in dem sich zwischen 30 und 50 Badegäste gleichzeitig aufhalten können.

Foto: GWG Kommunal

Grevenbroich wird ein schönes Schlossbad erhalten. Das wurde deutlich, nachdem Architekt Siddik Cicin die Mitglieder des Sport- und Bäderausschusses zu einem virtuellen Rundgang eingeladen hatte. Seine an die Leinwand des Bernardussaals projizierte Animation zeigte ein gut ausgestattetes, modernes Hallenbad mit Sport-, Lehr-, Freizeit- und Kinderbecken. Verabschieden müssen sich die Grevenbroicher jedoch von einem Freibad - das wird es definitiv nicht geben, da es das knapp bemessene Budget sprengen würde.

Zurzeit geht der Bauherr und künftige Betreiber "GWG Kommunal" von einer Investition von etwa 10,7 Millionen Euro aus. Einsparungen am Material sind geplant, belastbare Zahlen sollen Ende September vorgelegt werden. Geschäftsführer Willi Peitz bezifferte den jährlichen Zuschussbedarf nach dem jetzigen Stand auf zwischen 1,3 und 1,4 Millionen Euro.

Alternativ zum Freibad ist ein 100 Quadratmeter großes Ganzjahresbecken geplant, das auf dem Außengelände von einer Terrasse umsäumt werden soll. Etwa 30 bis 50 Personen sollen sich darin gleichzeitig aufhalten können. "Diese Anlage, die auch im Freien Wassertemperaturen von bis zu 32 Grad bieten wird, ist äußerst wichtig, um die Besucherzahlen zu steigern", sagte Wilhelm Brand von der Ingenieurgesellschaft Constrata.

Da bundesweit die Zahl der Gäste in Sport- und Freizeitbädern sinke, müsse etwas Besonderes angeboten werden - etwas, das es in der Region sonst nicht gebe. Brand ist überzeigt: Das mit Sprudelliegen und Nackenduschen ausgerüstete Vierjahreszeitenbecken wird die Attraktivität des Bades steigern. GWG Kommunal geht von etwa 75 000 Besuchern im Jahr aus.

 Das Bild aus dem Animations-Video zeigt eines der Becken in der Halle des neuen Schlossbades.

Das Bild aus dem Animations-Video zeigt eines der Becken in der Halle des neuen Schlossbades.

Foto: Lothar Berns

Nach den von Siddik Cicin vorgestellten Plänen wird das neue Bad vom Alten Schloss getrennt und in Richtung Süden verschwenkt - dadurch werden Sichtachsen in Richtung Erft frei. "Der Schlossplatz wird damit an Charme gewinnen", ist der Architekt überzeugt. Das Gebäude öffnet sich zur Südseite hin durch eine großzügige Glasfassade, die teilweise geöffnet werden kann.

Wichtig für Willi Peitz: "Das neue Schlossbad mit einer Wasserfläche von 700 Quadratmetern kann künftig an 365 Tagen im Jahr komplett genutzt werden." Das heißt: Auch in den Sommermonaten werden die Becken des Hallenbades geöffnet sein - bisher wurden sie während der Freibadsaison geschlossen. Das Außengelände soll unter anderem mit einer Beachvolleyball- und -socceranlage ausgerüstet werden. Auf Wunsch des Sport- und Bäderausschusses soll GWG überprüfen, ob weitere Attraktionen auf der Liegewiese wirtschaftich darstellbar sind. Auch eine mögliche Vergrößerung des Vierjahreszeitenbecken auf 200 Quadratmeter soll von der Gesellschaft untersucht werden.

Nach dem Fahrplan des Investors wird das alte Bad ab dem 15. September entkernt. Anfang November sollen die Abbrucharbeiten beginnen, die sich voraussichtlich bis Ende Januar 2015 ziehen werden. Im ersten Quartal 2017 soll das neue Schlossbad dann offiziell seiner Bestimmung übergeben werden. Ein erster vager Eintrittspreis: im Schnitt unter drei Euro pro Person.

(NGZ)
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