Grevenbroich Mordfall Claudia Ruf: Gentest ohne Erfolg

Grevenbroich · Die Ermittler haben einen Rückschlag im Fall Claudia Ruf erlitten: Der Massen-Gentest, der mehr als 15 Jahre nach dem Mord an dem elf Jahre alten Mädchen aus Hemmerden eingeleitet wurde, verlief negativ. "Es gab keine Spur zum Mörder", erklärte am Dienstag ein Sprecher der Mönchengladbacher Staatsanwaltschaft.

Claudia Ruf war im Mai 1996 mit dem Hund spazieren gegangen und nicht mehr nach Hause gekommen. Zwei Tage später wurde das Kind tot an einem Feldweg in der Nähe von Euskirchen entdeckt. Damals stellten die Ermittler DNA-Material sicher, das erst Jahre später — dank neuer Analyse-Methoden — ausgewertet werden konnte. Der Fall wurde im Herbst 2009 noch einmal aufgerollt.

Letzte Spur führte nach Neuss

Die Polizei nahm etwa 350 Männer ins Visier. "Sie hatten damals entweder in der Nähe gewohnt, wurden von Zeugen gesehen oder waren schon einmal durch Sexualdelikte aufgefallen", so Oberstaatsanwalt Peter Aldenhoff. Nur zwölf Männer weigerten sich, eine Speichelprobe abzugeben — darunter war ein 43 Jahre alter Mann aus Neuss. Er soll 1996 in der Nähe des Tatorts gewohnt haben, außerdem lägen einschlägige kriminalpolizeiliche Erkenntnisse über ihn vor, hieß es damals.

Der 43-Jährige wurde per Gerichtsbeschluss dazu verpflichtet, einen Speicheltest abzugeben. Doch auch diese letzte erfolgversprechende Spur führte ins Leere — der DNA-Abgleich verlief negativ.

Wie die Ermittlungen fortgesetzt werdenm ist noch offen. "Es muss jetzt überprüft werden, wie wir weiter machen", heißt es aus der Staatsanwaltschaft.

(NGZ)
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