Grevenbroich OP-Schwester hilft im Urlaub in Afrika

Grevenbroich · Sabine Kott, OP-Leiterin am Kreiskrankenhaus Grevenbroich, hat ihren vierten ehrenamtlichen Einsatz in einem Krankenhaus in Tansania hinter sich. Ihr Arbeitgeber in Grevenbroich spendet auch Hilfsmittel für die "Busch-Medizin".

Ihren vierten Operationseinsatz in Tansania hat OP-Leiterin Sabine Kott jetzt hinter sich gebracht - und schon plant die 32-Jährige ihren nächsten Aufenthalt in Puma. Denn das Kreiskrankenhaus Grevenbroich stellte jetzt erneut einen Spendentransport zusammen - mit Rollstühlen und vielen weiteren wichtigen medizinischen Hilfen für Tansania. Vor Ort erlebt die Grevenbroicher OP-Schwester dann immer, wie notwendig solche Spenden sind und wie dankbar sie empfangen werden.

Dr. Maria Lempa, die einige Jahre am Kreiskrankenhaus Grevenbroich tätig war, hatte den Kontakt zu Interplast Germany hergestellt, einer Hilfsaktion, die auch das katholische Krankenhaus von Puma/Tansania betreut. Sie selbst und auch Sabine Kott gehören mittlerweile zum festen Stamm von deutschen Medizinern, die regelmäßig einen Teil ihres Jahresurlaubes für Operations- und Hilfseinsätze in diesem afrikanischen Krankenhaus einsetzen.

Fünf Tage zu den insgesamt 17 Tagen ihres jüngsten Afrika-Einsatzes bekam Sabine Kott vom Kreiskrankenhaus "geschenkt". Dafür musste die gebürtige Düsseldorferin auf ihren geliebten Karneval daheim verzichten, was sie aber auch in den Jahren zuvor schon gerne getan hat. "Diesmal ist es auch gar nicht schlimm, dass ich zu Karneval in Tansania war. In Düsseldorf findet der Karnevalszug ja diesmal erst im März statt", sagt die junge Frau erfreut.

Viel schwerer als der zeitweilige Verzicht auf den Karneval fällt ihr aber nach wie vor das Fliegen: "Ich habe auch beim vierten Mal meine Flugangst noch nicht verloren, aber ich werde an Bord immer sehr gut betreut", sagt Sabine Kott und deutet auf Dr. Maria Lempa, die jetzt in Grevenbroich auch beim Einladen der Hilfsgüter mit anpackte.

Die wurden von Lempa und ihrem Kollegen Dr. Michael Schidelko von der Interplast-Sektion Siebengebirge in Grevenbroich abgeholt, um dann mit Spenden aus weiteren Krankenhäusern vom Bonner Hafen in einem Container zunächst den Rhein entlang und dann übers Meer nach Afrika geschafft zu werden.

Schidelko war übrigens die damalige Missions- und Krankenstation in Puma bei einer touristischen Reise aufgefallen: "Ich habe mir gedacht, für die müssen wir etwas tun", schildert er den Beginn einer 13 Jahre währenden Hilfe, die noch lange nicht abgeschlossen ist. Denn nun soll eine neue Ambulanz gebaut und eingerichtet werden, kündigt der Arzt an. Außerdem gebe es nach wie vor in diesem abgelegenen Teil Tansanias so gut wie keine Ärzte und sonstiges medizinisches Fachpersonal. Deshalb schickt Interplast seine Freiwilligen auch jeden Monat mit einem anderen Team "in den Busch", wo auch Sabine Kott immer wieder neu staunt, mit wie wenig Technik in Afrika Medizin auskommen muss und es auch schafft.

(NGZ)
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