Grevenbroich Spielleute machen Musik im kalten Wasser

Grevenbroich · In der Hochsaison der Schützenfeste hat die "Cold Water Challenge" die Tambourkorps erreicht. Die gehen nun nacheinander ins Wasser.

Als Dirk Langen diese Einladung bekam, trommelte er seine Mannen direkt zusammen: "Antreten zum Musizieren - und zwar in einem Nebenarm der Erft", lautete das Kommando. Nein, dem Vorsitzenden des Tambourcorps Orken hatte die Sonne nicht zu sehr auf den Kopf geknallt, so dass er dringend Abkühlung wollte. Im Gegenteil: Das Tambourcorps "Frisch voran" Oekoven hatte die Orkener Kollegen bei der "Cold Water Challenge" herausgefordert. "Da lassen wir uns natürlich nicht zweimal bitten", sagt Dirk Langen.

Bei der "Cold Water Challenge" handelt es sich um einen Spaß-Wettbewerb, der bei Facebook ins Leben gerufen wurde. Das Prinzip: Jeder nominierte Verein muss innerhalb 48 Stunden eine Aufgabe im kalten Wasser erfüllen - bei den Tambourcorps heißt das: musizieren, daraus ein Video machen und das Ganze im Internet hochladen.

Ist dies vollbracht, dürfen andere Vereine nominiert werden. Wer die Aufgabe nicht erfüllt, muss hingegen "Entschädigung" leisten. Das Tambourcorps Orken zum Beispiel hat das Tambourcorps Elsen-Fürth, das Tambourcorps "In Treue Fest" Allrath sowie das Tambourcorps "Rheinklänge" Grimlinghausen nominiert. "Solltet Ihr es nicht schaffen, binnen 48 Stunden einen ähnlichen Beitrag hochzuladen, bekommt das TC Orken bis zum Grevenbroicher Schützenfest eine Runde Bier", lautet die Forderung.

Dirk Langen hatte keine Probleme, seine Mannen für das nasskalte Vergnügen zu begeistern. Auf der Facebookseite des Tambourcorps Orken ist das Video zu sehen."Wir sind für spontane Aktionen immer zu haben", sagt der 43-Jährige. Fünf Minuten habe der Dreh in der Nähe des Ettlrads gedauert, 27 Mann waren beteiligt, gefilmt wurde mit dem Smartphone. "Am längsten gedauert hat eigentlich das Trocknen der Kleidung", sagt Dirk Langen. Die Orkener sind mit dem Meistern der "Cold Water Challenge" in der Schlossstadt keineswegs allein.

Denn auch das Tambourcorps "Erftklänge" Gustorf-Gindorf wurde nominiert. "Wir hatten eigentlich gedacht, dass dieser Kelch an uns vorüber gehen würde - doch dann kam am Samstagmorgen die Bundesschützenkapelle Neuss unter Leitung von Martin Lorenz", erzählt Tambourmajor Franz-Josef Müller. Der Aufforderung der Quirinusstädter, innerhalb von 48 Stunden ein Video ins Netz zu stellen, kamen die Spielleute in Windeseile nach.

"Auf die Schnelle haben wir 20 Mann zusammengetrommelt, die sich dann im 3,60-Meter-Pool unseres Vorsitzenden Helmut Deckmann getroffen haben", schildert Franz-Josef Müller. Im nassen Element wurde der Marsch "Willkommen an Bord" und andere Titel aus dem "Seemanns-Potpourri" gespielt, das die "Erftklänge" schon während des Gindorfer "Broerfest" zum Besten gaben.

Natürlich haben die Gustorf-Gindorfer Spielleute ebenfalls nominiert: Neben der Jägerkapelle Hochneukirch auch die "Schwarzen Husaren" und die Sappeure aus Gindorf. "Jetzt müssen auch die Schützenzüge ran - bei den Tambourkorps und Musikkapellen wird's ja langsam eng", meint Müller.

(NGZ)
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