Hilden Ein Künstler überrascht die Jury - und sich

Hilden · Günter Kuschmann ist Sieger der jurierten Jahresausstellung in der städtischen Galerie im Bürgerhaus. Sein Gewinn: Eine Einzelausstellung in Hilden, Nové Mesto und Maribor.

 "Digital fine art print" nennt Günter Kuschmann die Arbeits-Methode, die er für sein Gewinnerwerk angewandt hat.

"Digital fine art print" nennt Günter Kuschmann die Arbeits-Methode, die er für sein Gewinnerwerk angewandt hat.

Foto: Olaf Staschik

Er habe eigentlich nur bei der jurierten Jahresausstellung in Hilden mitgemacht, um einfach mal dabei gewesen zu sein, sagt Günter Kuschmann. "Dass ich gewinne, war gar nicht meine Absicht. Und nun stehe ich hier", sagt der Künstler mit einem Lachen. Aber es kommt nicht von ungefähr. Der 70-Jährige hat schon an zahlreichen Ausstellungen teilgenommen und die Bühnenbilder bekannter Theaterstücke realisiert.

"Kunst ist mein Beruf", sagt er deutlich. Freizeit sei für ihn etwas anderes. "Ich habe an der Kunstakademie Düsseldorf studiert", erzählt er. Als sicheres Standbein, arbeitete er als Lehrer für Kunst und Theater in Hilden. Auch heute leitet er eine Theatergruppe in Kooperation mit dem Kulturamt Hilden. Es handelt sich um eine semiprofessionellen Theaterprojekte mit Akteuren unterschiedlicher Altersgruppen, "Traumakel, das furiose Theater". Daher komme auch seine Verbindung zu der Stadt. Und nun ist er der Gewinner zum Ende des Ausstellungsjahres 2014. Damit wird im kommenden Jahr in der städtischen Galerie im Bürgerhaus seine Einzelausstellung zu sehen sein. Denn Günter Kuschmann konnte sich gegen 63 Konkurrenten durchsetzen. Eine unabhängige Jury hatte vorab 21 Werke ausgewählt, die im Bürgerhaus anzuschauen waren und schlussendlich sein Werk "Erleuchtung: home sweet home" zum Besten ernannt. "Das war auch unser klarer Favorit", gibt Henriette Astor zu, die ebenfalls an der jurierten Ausstellung teilgenommen hat.

Kuschmanns angewandte Technik nennt sich Digital fine art print. Er bezieht sich auf die Auseinandersetzung mit dem alltäglichen und ständig verfügbaren Bildinventar der Fotografie. Sei es in den Print-medien, Fernsehen, Internet oder durch seine eigenen Aufnahmen. Diese bearbeitet er durch manuelle Eingriffe, wie Abschleifen der Fotoschicht oder Übermalung. Außerdem mit Pigmenten und Pastell, sowie durch computergestützte, digitale Überlagerung.

"Ich möchte die verschiedenen Arten der Kunst miteinander vermischen und sie aufeinander beziehen", erklärt Günter Kuschmann. Was genau in seiner Einzelausstellung zu sehen sein wird, weiß der Künstler allerdings noch nicht. Neben der Technik des digital fine art print, setzt er sich auch mit der Malerei, mit Grafiken und der Fotografie auseinander. "Ich überlege, vielleicht auch Werke auszustellen, die eigentlich noch gar nicht fertig sind", sagt er.

"Die Einzelausstellung wird aber nicht nur in Hilden zu sehen sein, auch die Partnerstadt Nové-Mesto, in der tschechischen Republik, wird Ort für die Kunst sein", erklärt Kulturamtsleiterin, Monika Doerr. Zudem gäbe es eine Präsentation in Maribor, Slowenien, mit der Hilden im Kulturaustausch steht. "Davon wusste ich noch gar nichts, aber ich freue mich natürlich", sagt Günter Kuschmann.

(asc)
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