Hückelhoven Schmiedegasse wird bald baureif

Hückelhoven · Mitten in der Hückelhovener City entsteht auf der grünen Wiese bald ein Neubaugebiet. Nach fast fünf Jahrzehnten Vorlauf geht der Bebauungsplan Schmiedegasse in eine konkrete Phase. Baumbestand wurde bereits gefällt.

 Das kommende Baugebiet an der Schmiedegasse - hier ein Blick vom Steinacker aus: links St. Lambertus, hinten rechts die evangelische Kirche. Diese Ansicht werden in den nächsten Jahren Neubauten wieder verdecken.

Das kommende Baugebiet an der Schmiedegasse - hier ein Blick vom Steinacker aus: links St. Lambertus, hinten rechts die evangelische Kirche. Diese Ansicht werden in den nächsten Jahren Neubauten wieder verdecken.

Foto: JÜRGEN LAASER

Erste Spatenstiche sind immer eine Freude für die Schwinger des Garten- und Baugeräts, weil damit ein neues Projekt eingeleitet wird. Für 2017 freuen sich Hückelhovens Bürgermeister, Stadtrat und Verwaltung auf einen ersten Spatenstich als Abschluss eines Uralt-Projekts - des Bebauungsplans "Schmiedegasse" in der City, der seit fast einem halben Jahrhundert beackert wird und rund 70 Bauprojekte ermöglicht.

Bürgermeister Bernd Jansen sieht den richtigen Zeitpunkt zur Baureife des Projekts mit fast 50 Jahren auf dem Buckel im Bereich des Rückraums des Markts und der Dinstühlerstraße auf der einen und dem Steinacker auf der anderen Seite gekommen. Schließlich gewinnt die Innenstadt immer größeres Interesse als Wohn-Raum in Eigentum und Miete als Folge der immer attraktiveren Einkaufs-City. Der Wohnpark Ruraue füllt sich derzeit bereits rasant.

"Die Umlegung 'Schmiedegasse' liegt in den letzten Zügen", machen Marita Lessner und Wolfgang Müller-Dick als zuständige Amtsleiter der Stadtverwaltung (Planung und Bauverwaltung) im Gespräch mit der RP den Verfahrensstand fest, der aber bereits substanzielle Folgen hat: Die Grundeigentümer wurden verpflichtet, alle Bäume, Sträucher und Hecken noch im Winter zu beseitigen.

Damit sollen Vermessungsarbeiten ebenso ermöglicht werden wie die Untersuchungen des Kampfmittelräumdienstes auf Bomben, Granaten, Minen und Munition aus dem Zweiten Weltkrieg. Darüber hinaus, so die Amtsleiter, vermeidet die Verwaltung die Anordnung von Rodungsarbeiten vor allem im Frühjahr und Sommer, um Vögel und Kleintiere nicht bei der Aufzucht des Nachwuchses zu stören.

Vor rund 50 Jahren wurden die ersten Erschließungen der Ackerflächen im Hückelhovener Osten Richtung Doveren (Husaren-/Dresdener Straße) vorgenommen, die Schmiedegasse wurde kurz darauf angegangen. Es erwies sich schnell, dass die große Zahl von Eigentümern im Rückraum von Dinstühlerstraße und Markt ein kompliziertes Verfahren bedingte. Denn einbezogen wurden die hinteren Gärten der Dinstühler- und Marktanlieger, deren Eigner nicht alle an Baugrundstücken interessiert waren.

Derzeit sind noch rund 40 Beteiligte im Verfahren, mit denen man Vorabregelungen getroffen hat, juristische Gegenpositionen sind gegen den 2007 als Satzung beschlossenen Bebauungsplan nicht eingelegt worden. Die CDU-Mehrheitsfraktion hatte ab 2005 die vom Baudezernat vorgesehenen wenigen und kleinen Mehrfamilienhäuser herausgenommen. Jetzt sind in der Baulücke am Steinacker neben der neuen Zufahrt zur Schmiedegasse (Ambossweg) voraussichtlich zwei Vier-Familien-Häuser möglich, wobei die Traufhöhe für das gesamte Gebiet auf 6,50 Meter gedeckelt ist.

Das Umlegungsverfahren ist bereits 1998 eingeleitet worden, Ende 2016 wird es voraussichtlich rechtskräftig sein. Dann liegen Verhandlungen mit Eigentümer-Erben unter anderem aus Südamerika hinter den Verantwortlichen im Rathaus, kleine Änderungen können auch jetzt noch im vereinfachten Verfahren vorgenommen werden. Dann ist wahrscheinlich auch das Ziel von Wolfgang Müller-Dick und Marita Lessner (wieder einmal) erreicht: "Wir haben versucht, allen Eigentümern gerecht zu werden!"

(RP)
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