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Hückeswagen Ein Museumsschrank voller Schmetterlinge

Hückeswagen · Ein echtes Hückeswagener Relikt ist die Faltersammlung von Wilhelm Breidenbach, die früher im "Justhof" stand. Noch vor seinem Tod vor 31 Jahren übergab der Wirt seine Sammlung dem Heimatmuseum.

 Wilhelm Breidenbach (1896 bis 1986)

Wilhelm Breidenbach (1896 bis 1986)

Foto: Archiv Ursula Glaser

Eher unscheinbar steht ein brauner Schrank im Vorraum des Heimatmuseums. Erst nach dem Öffnen der etwa 30 Schubladen präsentiert er seinen farbenprächtigen Inhalt: Eine Schmetterlingssammlung mit hunderten Exemplaren - von der unscheinbaren Motte bis zum handgroßen, farbenprächtigen Riesenfalter.

 Die gesamte Faltersammlung ist in einem Schrank im Heimatmuseum untergebracht und kann zu den Öffnungszeiten angeschaut werden.

Die gesamte Faltersammlung ist in einem Schrank im Heimatmuseum untergebracht und kann zu den Öffnungszeiten angeschaut werden.

Foto: Moll (Archiv)

Es ist der Nachlass des Hückeswageners Wilhelm Breidenbach (1896 bis 1986), wie Friedel Walder vom Fürstenberg berichtet. Breidenbach war Wirt der Gaststätte "Zum Justhof" an der Weierbachstraße und später, bis 1963, der "Gaststätte Willi Breidenbach" (heute "Alt Hückeswagen") an der oberen Islandstraße. "Die Schmetterlingssammlung stand immer in der Gaststube", erinnert sich Walder (89) noch heute.

Direkte Nachkommen von Willi Breidenbach sind die Mitglieder der Familie Albus vom gleichnamigen Schuhgeschäft. Heike Albus hat noch Erinnerungen an ihren Ur-Opa, nicht aber an den Schmetterlingsschrank. Ihre Tante Ulrike Glaser hingegen hat selbst ein paar konservierte Falter-Exemplare zu Hause. "Das Sammeln war ein Hobby von ihm, wie auch das Briefmarkensammeln. Vor seinem Tod hat er uns Geschwistern einige Bilder mit Schmetterlingen geschenkt", erzählt die Enkelin.

Noch vor dem Tod von Willi Breidenbach im Jahr 1986 wurde der Schrank nebst Inhalt dem Heimatmuseum übergeben. Laut Friedel Walder und der Familie Albus wanderte die Sammlung zunächst auf den Speicher des Sohnes Breidenbachs im Haus an der Kölner Straße. Auf Walders Anregung hin sei er dem Heimatmuseum übergeben worden. Dort ist der Schrank seitdem für die Öffentlichkeit zugänglich und sorgt für manches Staunen beim Öffnen der Schubfächer.

Der im Oktober gestorbene ehemalige Heimatforscher Franz Mostert schrieb in einem Porträt über seinen Onkel: "Er war ein Sammler aus Leidenschaft mit dem Sinn für Differenzierung zwischen Wertvollem und Nippes." Für seine Sammlung sei Wilhelm Breidenbach zuerst selbst mit dem Schmetterlingsnetz auf Jagd gegangen. Nach dem Durchforsten des heimischen Raums ließ er sich Exemplare von Fachverbänden aus der ganzen Welt schicken. Zudem züchtete er selbst Larven, Raupen und Falter. Zu den schönsten Exemplaren zählt ein blauer Falter aus Kolumbien. Die komplette Sammlung soll mehrere tausend Falter umfasst haben.

Auch wenn die Privatsammlung keinen Anspruch auf eine vollständige, wissenschaftliche Entomologie erhebt, so ist dieser Schrank doch ein Zeugnis der Hückeswagener Geschichte - und älteren Bürgern vielleicht noch aus den frühen Zeiten des "Justhofs" und des "Alt Hückeswagen" bekannt.

(heka)
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