Hückeswagen Feinschliff für die Mendelssohn-Konzerte
Hückeswagen · Mit gemeinsamen Probentagen bereiten sich der Evangelische Kammerchor Hückeswagen und die Heinrich-Schütz-Kantorei Remscheid auf zwei Konzerte im September mit Musik von Mendelssohn vor. Die BM besuchte eine Probe.
Ein großes Musik-Ereignis, die Aufführungen des Pop-Oratoriums "Die 10 Gebote" am letzten August-Wochenende in Wipperfürth mit zwei Hückeswagener Chören, hat gerade erst stattgefunden und mehrere Tausend Zuschauer begeistert, da kündigt sich bereits der nächste, diesmal rein kirchenmusikalische Höhepunkt an: Das Gemeinschaftskonzert der Heinrich-Schütz-Kantorei aus Remscheid und des Kammerchors der Evangelischen Kirchengemeinde Hückeswagen - am 20. September wird in der Lutherkirche in Remscheid, am 28. September in der Pauluskirche gesungen.
Am vergangenen Samstag trafen sich die Sängerinnen und Sänger beider Chöre wieder zu einem großen gemeinsamen Probentag im Gemeindezentrum Lindenberg. Bei den Konzerten, bei denen neben drei Gesangs-Solisten auch noch die Bergischen Symphoniker mit dabei sein werden, werden die 2. Symphonie "Lobgesang" Op. 52 und der Psalm 42 "Wie der Hirsch schreit" Op. 42 des romantischen Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy dargeboten. Die drei Solisten sind bekannte Sänger: Steffanie Patzke singt den Sopran, Heike Bader den Mezzosopran und Wolfram Wittekind den Tenor.
Beim gemeinsamen Probentag ist die Stimmung unter den rund 50 anwesenden Sängerinnen und Sängern jeden Alters gelöst. Klar und kräftig klingen die vielen Stimmen, wenn sie Mendelssohns Musik anstimmen. Die Sänger der beiden Chöre kennen sich gut. "Es ist nicht das erste Mal, und auch bestimmt nicht das letzte Mal, dass die beiden Chöre zusammenarbeiten. Eine enge Verbindung besteht zwischen den beiden Chören bereits seit vielen Jahren", sagt Kantorin Ingrid Kammerer, die Leiterin des Kammerchors, die gemeinsam mit ihrem Remscheider Kollegen Jörg Martin Kirschnereit die musikalische Leitung innehat. So gab es etwa im Frühjahr 2011 ein gemeinsames Konzertprojekt mit Motetten zur Passion. Und das nächste ist bereits geplant: Im März 2015 soll die Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach in den Kirchen beider Städte erklingen.
Jetzt stehen allerdings erst einmal der "Lobgesang" und der Psalm 42 an. Die Chorproben dafür laufen bereits seit Anfang des Jahres, zunächst übten die beiden Chöre aber noch getrennt, jeder für sich. "Allerdings, wenn es um die Feinheiten geht, sind gemeinsame Proben einfach sinnvoller", sagt Ingrid Kammerer. Und so wird seit April an gemeinsamen Probenwochenenden und -abenden mit den insgesamt rund 80 Chormitgliedern am Feinschliff der beiden Werke Mendelssohns gearbeitet. "Ein Zusammenschließen von zwei Chören macht auch möglich, was einem Chor alleine wegen der zu geringen Mitgliederzahl verwehrt bleibt - dem großen Orchesterklang einen entsprechenden Chorklang gegenüber zu stellen", erläutert die Kantorin.
In der Tat bekommt man einen kleinen Eindruck von der Stimmgewalt der beiden Chöre, wenn etwa die vielen Männerstimmen gemeinsam einen Teil aus dem "Lobgesang" anstimmen. Ergänzt durch die Frauenstimmen ergibt sich so ein wundervoller Klangkörper, der gemeinsam mit dem ebenfalls sehr voluminösen Klang der Bergischen Symphoniker bei den Auftritten ein großes Ganzes ergeben wird.
Weil ein Probentag bei aller Freude am Singen natürlich auch sehr anstrengend und lang ist, freuen sich die Chormitglieder sehr über das große Kuchenbüffet zur Stärkung zwischendurch, auf dem zahlreiche selbst gebackene Kuchen in den Pausen auf sie warten. Musik mag Leib und Seele zusammenhalten, Kaffee und Kuchen festigen diesen Zusammenhalt jedoch - damit Mendelssohns Lobgesang noch kräftiger erklingen kann.
