Großeinsatz in Hückeswagen Feuerwehr rettet 22 Bewohner nach Kellerbrand aus Gebäude

Hückeswagen · In einem Keller in Hückeswagen ist am Nachmittag des Neujahrstags ein Feuer ausgebrochen. 22 Bewohner des Hauses mussten von der Feuerwehr aus ihren Wohnungen evakuiert werden – andere waren nicht da, als das Feuer ausbrach.

Kellerbrand in Hückeswagen löst Großeinsatz aus
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Foto: Stephan B�llesbach

In einem Keller in Hückeswagen ist am Nachmittag des Neujahrstags ein Feuer ausgebrochen. 22 Bewohner des Hauses mussten von der Feuerwehr aus ihren Wohnungen evakuiert werden — andere waren nicht da, als das Feuer ausbrach.

Um Mitternacht hatten Silvesterraketen den Himmel über dem Fürstenberg in ein farbenfrohes Lichtspektakel getaucht, gut 16 Stunden später sind es die Blaulichter der vielen Feuerwehr-, Polizei-, Rettungs- und DRK-Fahrzeuge, die für eine unwirkliche Szenerie sorgen. Der Grund dafür ist an der Seitenfassade des Hauses Gerhart-Hauptmann-Straße 2 unschwer zu erkennen: Das Kellerfenster ist rußgeschwärzt, und auch an den darüber liegenden Fenstern und der Wand sind die Spuren des Feuers nicht zu übersehen.

Um 15.28 Uhr waren die Einsatzkräfte alarmiert worden. Die Leistelle hatte MANV 10 ausgelöst (s. Info), weswegen Fürstenberg- und Montanusstraße zwischen dem Einsatzort und dem nahen Awo-Kindergarten mit Fahrzeugen vollgestellt waren. Dass allein zwei Notärzte und ein Leitender Notarzt angefordert werden mussten, machte die Dimension des Einsatzes deutlich.

30 Menschen, darunter auch Flüchtlinge, wohnen in dem Mehrfamilienhaus. 22 waren zum Zeitpunkt des Feuers im Keller, bei dem abgestellte Möbel in Brand geraten waren, noch zu Hause. Als die Feuerwehr - sowohl der Löschzug Stadt als auch alle drei Löschgruppen aus Holte, Herweg und Straßweg waren im Einsatz - am Gebäude eintraf, war das Treppenhaus bereits total verqualmt. Die meisten Anwohner, die auf den zur Fürstenbergstraße hin gewandten Laubengängen standen, wurden über die Drehleiter oder andere Leitern von den Feuerwehrleiten gerettet. Andere, die sich laut Stadtbrandinspektor Karsten Binder vor der Evakuierung mit Hilfe einer Leiter fürchteten, seien von Feuerwehrleuten durch das Treppenhaus geführt worden. Die Rettungssanitäter von fünf Krankenwagen sowie die Notärzte kümmerten sich um die Anwohner, die teils leichte Rauchvergiftungen erlitten hatten. Sechs wurden in umliegende Krankenhäusern gebracht. Auch ein Feuerwehrmann erlitt offenbar eine Rauchgasvergiftung.

Brandursache noch unklar

Später wurden die Mieter vom Deutschen Roten Kreuz des Oberbergischen Kreises in einem beheizten Zelt, das auf dem Parkplatz vor dem Kindergarten aufgebaut worden war, betreut. Auch gab es warme Getränke. War es doch im Freien bei Werten unter dem Gefrierpunkt ziemlich kalt.

Nachdem das Feuer gelöscht worden war, verteilte die Feuerwehr Entlüfter im Gebäude. Erst am Abend stand fest, dass die Bewohner der rechten Haushälfte in ihre Wohnungen zurückkehren konnten. Die linke Seite, wo es gebrannt hatte, ist aber vorerst unbewohnbar. "Dort sind Versorgungsleitungen in Mitleidenschaft gezogen worden", sagte Bürgermeister Dietmar Persian im Gespräch mit unserer Redaktion. Heute soll geklärt werden, was zu reparieren ist und wann auch hier die Mieter zurückkehren können. Einige Bewohner waren bei Freunden oder Eltern untergekommen, für vier fanden sich Übernachtungsmöglichkeiten in der eingerichteten Flüchtlingsunterkunft An der Schlossfabrik.

Die Brandursache ist noch unklar. "Nachbarn haben zwei Jugendliche beobachtet, die von dem Gebäude weggelaufen waren", sagte ein Polizist. Beide seien unter den vielen Schaulustigen entdeckt und vorläufig festgenommen worden. Ob sie etwas mit dem Kellerbrand zu tun haben, ist derzeit noch nicht klar.

(büba)
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