Jüchen Bald mehr E-Autos und Ladestationen

Jüchen · Die Gemeinde beantragt Fördermittel, um weitere Elektroautos für ihren Fuhrpark anzuschaffen. Öffentliche Ladestationen für E-Autos sollen auf dem Marktplatz und am Bahnhof in Hochneukirch installiert werden.

Bürgermeister Harald Zillikens mit dem bislang einzigen Elektroauto im Fuhrpark der Gemeinde. Mit Hilfe von Fördermitteln sollen noch weitere E-Fahrzeuge angeschafft werden.

Bürgermeister Harald Zillikens mit dem bislang einzigen Elektroauto im Fuhrpark der Gemeinde. Mit Hilfe von Fördermitteln sollen noch weitere E-Fahrzeuge angeschafft werden.

Foto: Norbert Wolf

16 Fahrzeuge, darunter ein Elektro-Auto, sind aktuell für die Gemeinde Jüchen im Einsatz. Die Elektrofahrzeuge könnten bald mehr werden. Denn die Kommunen sollen als Vorreiter im Bereich Elektromobilität eine Vorbildfunktion einnehmen. Und dafür soll es Fördermittel geben, um Bestandsfahrzeuge durch Hybrid- oder Elektrofahrzeuge zu ersetzen. Die Förderhöhe beläuft sich auf maximal 200.000 Euro, wobei allerdings immer nur maximal 50 Prozent der Gesamtinvestitionskosten für Ladestationen und Fahrzeuge erstattet werden: Darüber informierte Bürgermeister Harald Zillikens jetzt den Umwelt- und Verkehrssausschuss.

Klimamanager Martin Schursch hatte bereits darauf hingewiesen, aus dem Klimaschutzkonzept der Gemeinde Jüchen gehe hervor, dass das Thema Elektromobilität als ein Bestandteil zur Verringerung der CO2-Emissionen angesehen werde. "Die Nutzung von Elektrofahrzeugen hat direkte Auswirkung auf die Luftqualität im urbanen Siedlungsraum. Beide Konzeptbausteine der Studie, Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur, Umrüstung des gemeindeeigenen Fuhrparks, sind unter Gesichtspunkten des Klimaschutzes zu begrüßen", betont der Klimamanager.

Um an die Fördermittel zu kommen, muss sich Jüchen allerdings beeilen. Denn bereits Ende diesen Monats läuft die Antragsfrist ab, wie Zillikens den Fachausschuss informierte. Nun soll der Klimaschutzmanager Förderanträge für vier bis fünf E-Fahrzeuge und zwei bis drei Ladestationen stellen, die dann ab 2018 in Betrieb genommen werden könnten.

Um den Betrieb weiterer Elektrofahrzeuge klimafreundlicher zu gestalten, sei der Bau einer Photovoltaik-Anlage auf dem Rathausdach zur Stromproduktion geplant, informiert die Verwaltung. Neben der bestehenden Ladestation am Rathaus soll es für den internen Gebrauch eine weitere am Bauhof geben, kündigte Zillikens an. Und für den öffentlichen Gebrauch sollen Ladestationen auf dem Marktplatz in Jüchen, auf dem Park-and-Ride-Parkplatz am Bahnhof in Hochneukirch und später möglichst auch noch am Schloss Dyck und in Gierath installiert werden, fügte er hinzu. Beim anstehenden Ausbau des Adenauer-Platzes in Hochneukirch werde auch bereits ein Anschluss für eine E-Tankstelle mit berücksichtigt.

SPD-Fraktionsvorsitzender Holger Witting fragte nach der Reichweite von Elektrofahrzeugen. "Wir waren zuerst skeptisch", gab Zillikens zu. Der E-Smart der Gemeindeverwaltung habe aber eine Reichweite von 100 bis 120 Kilometern, je nach Wetter und Temperatur. Die habe bislang stets ausgereicht, und das E-Fahrzeug sei noch nie "liegengeblieben".

Luzie Fehrenbacher vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) mahnte im Zusammenhang mit der Klimabilanz an, die Gemeinde möge bei einer Ausweitung ihres E-Fahrzeugsparks darauf achten, alternative, regenerative Energien zu nutzen. Der Bürgermeister entgegnete: "Im Moment nehmen wir den günstigsten Anbieter." Wenn die Photovoltaikanlage auf dem Rathausdach eingerichtet sei, werde man sicherlich auf eine Mischung aus alternativer und herkömmlicher Stromerzeugung umstellen. Eine Komplettumstellung auf regenerative Energien müsste der Gemeinderat wollen: "Daraus würde sich aber sicherlich ein Problem für den Haushalt ergeben", ermahnte Bürgermeister Zillikens die Kommunalpolitiker zur Sparsamkeit.

(NGZ)
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