Jüchen Erster Defibrillator in Gierath soll jetzt überall Schule machen

Jüchen · Mit der Anschaffung ihres ersten schuleigenen Automatisierten Externen Defibrillators (AED) möchte sich die Lindenschule in Gierath jetzt als Vorreiter und Modell für möglichst alle anderen Schulen in Jüchen verstehen: Das betonte Lindenschulleiter Gero Müllers gestern bei der offiziellen Übergabe des Gerätes, das mit Spenden der Eltern und des Fördervereins angeschafft worden ist.

 Kinderleicht ist der Automatisierte Externe Defibrillator (AED) zu bedienen, wie hier bei der Geräte-Einführung in der Lindenschule zu sehen.

Kinderleicht ist der Automatisierte Externe Defibrillator (AED) zu bedienen, wie hier bei der Geräte-Einführung in der Lindenschule zu sehen.

Foto: gt

Schon bald soll laut Müllers auch ein weiterer Defibrillator für den zweiten Schulstandort in Bedburdyck hinzukommen: "Wir haben bei unserem Wohltätigkeitswandertag am 1. April insgesamt 11.176,76 Euro an Spenden zusammen bekommen", verriet Müllers gestern zum ersten Mal das stolze Ergebnis. Wie immer soll ein Drittel der Summe - in diesem Fall sind es 3725,59 Euro - an die Kinderkrebsklinik in Düsseldorf fließen. Aber es bleibt laut Müllers immer noch genug Geld übrig, um einen zweiten "Defi" für 1500 Euro anzuschaffen und zusätzliche Schulvorhaben, wie die "Singpause" oder ein Zirkusprojekt, zu finanzieren.

Davon, dass der Gebrauch des AED sogar kinderleicht ist, konnten sich gestern die neunjährigen Lindenschüler Bennet Dahmen und Julian Roes bei einer Probe-Einweisung mit Malteser-Ausbilder Michael Görlich überzeugen. Zwar sollen eigentlich nur die Lehrer den "Defi", der gut sichtbar im Schulfoyer installiert wird, im Notfall bedienen. Aber die im Gerät eingebaute Sprachansage macht jeden Schritt der Wiederbelebungsmaßnahmen mit Beatmung und Herzmassage für den Nothelfer jeden Alters leicht nachvollziehbar. Die 15 Lehrer der insgesamt 262 Lindenschüler seien ohnehin schon im Umgang mit dem "Defi" geschult, berichtet Müllers. Und Grundschullehrer Oliver Hausmanns ist eigens als Sicherheitsbeauftragter geschult und eingesetzt worden.

Das neue Gerät soll nämlich nicht nur Lehrern und Schülern im Notfall lebensrettende Dienste erweisen: "Wir wollen auch zur Sicherheit unserer Nachbarschaft hier in Gierath beitragen", betonte der Lindenschulleiter.

Anlass für die Anschaffung des eigenen "Defi" sei eine Erste-Hilfe-Unterweisung in der Schule durch den Malteser Hilfsdienst gewesen. "Dabei ist uns so richtig bewusst geworden, dass der plötzliche Herztod die Todesursache Nummer eins in der westlichen Welt darstellt. Alleine in Deutschland sterben jährlich mehr als 100.000 Menschen außerhalb von Krankenhäusern an einem plötzlichen Versagen. Und das trifft auch junge Menschen", weiß der Schulleiter, der nun hofft, dass sich auch andere Schulen in Jüchen und Umgebung dem Vorbild aus Gierath anschließen.

(NGZ)
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