Jüchen Jüchen soll ein Hotel-Standort werden

Jüchen · Die Verwaltung will Hoteliers für Flächen im Gewerbegebiet Robert-Bosch-Straße gewinnen. Der Einzugsbereich stellte bisher ein Hindernis dar. Dass Jüchen durchaus Potenzial für Gäste besitzt, zeigen die Hotelpläne auf Schloss Dyck.

Jüchen: Jüchen soll ein Hotel-Standort werden
Foto: Falkenberg

Neue Firmen ansiedeln, Arbeitsplätze schaffen sowie den Wirtschafts- und Einkaufsstandort Jüchen attraktiv halten - das plant Jüchens Wirtschaftsförderin Annika Schmitz mit unterschiedlichen Maßnahmen. Eine davon: Das Jüchener Zentrum soll zum Standort eines Hotels werden. "Wir könnten uns dies gut im Gewerbegebiet Robert-Bosch-Straße vorstellen", sagte Schmitz. Ein Vorteil von Jüchen sei die schnelle Erreichbarkeit der Groß- und Messestädte Köln und Düsseldorf: "Wir könnten eine Alternative bieten zu den deutlich teureren Hotels während der Messezeiten", so die Wirtschaftsförderin. Erste Kontakte zur Hotelbranche habe es bereits während der Gewerbeimmobilienmesse "Expo Real" in München gegeben. Weitere Interessenten sollen gefunden werden.

Dass Jüchen mit seiner direkten Anbindung an der Autobahnen 46 und 44 eine interessante Adresse für Hoteliers sein könnte, das zeigt das Engagement der Stiftung Schloss Dyck in ein Beherbergungsprojekt: Sie lässt zurzeit für 3,8 Millionen Euro Kutsch-Remisse und Reitbahn in den Schlosshöfen kernsanieren; dort soll ein Hotel mit acht Zimmern und ein Restaurant entstehen. "Ein solches Hotel mit denkmalgeschützten Ambiente spricht natürlich ein anderes Publikum an als ein Objekt im Gewerbegebiet", sagt Schmitz. Die Gespräche seien bisher mit Vertretern der Ketten "MotelOne" oder "BAB Hotels" geführt wurden. Ein Problem seien die Kennzahlen der Hoteliers für das notwendige Einzugsgebiet. Daran seien auch Verhandlungen mit dem Fastfood-Café "Dunkin' Doghnut" gescheitert.

Im Gewerbegebiet Robert-Bosch-Straße können wegen der Nähe zum Baugebiet "Im Auenfeld" nur solche Unternehmen angesiedelt werden, die die Anwohner nicht stören. Lärm oder 24-Stunden-Betrieb sind ebenso wenig zulässig wie zentrenrelevanter Handel. "Möglich wären etwa Handwerker oder weiterverarbeitende Firmen", so die Wirtschaftsförderin.

Handlungsbedarf sieht auch Bürgermeister Harald Zillikens weiterhin für das fast komplett leerstehende Geschäftszentrum am Nordring. "Der Projektentwickler befindet sich in Gesprächen mit Vollsortimenter", sagt Schmitz. Die Gemeinde hoffe auf eine positive Entscheidung im Frühjahr.

Optimiert werden soll auch die Vermittlung von leerstehenden Gewerbeimmobilien; dieser Bestand war zuvor erhoben worden. Wer bisher ein leerstehendes Ladenlokal vermieten wollte oder suchte, konnte sich an die Wirtschaftsförderung wenden. Dort waren die Daten aufgelistet und Kontaktinformationen wurden weiter gegeben. "Wir planen eine Immobilienbörse auf der Internetseite der Wirtschaftsförderung", kündigt Annika Schmitz an. Wie gut Eigentümer diesen Service annehmen werden, erlebe sie daran, dass sie bereits von sich aus die Wirtschaftsförderung über einen (drohenden) Leerstand informierten und die notwendigen Informationen zur Vermittlung weitergeben würden.

(NGZ)
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