Jüchen Verkehr in Gierath: Anwohner vermissen Diskussion über Daten

Jüchen · Die Gemeindeverwaltung investiert rund 7200 Euro in zwei Geräte zur Verkehrskontrolle. "Wir wollen damit keine Knöllchen schreiben", sagte Bürgermeister Harald Zillikens vor den Politikern im Rechts- und Sozialausschuss.

Jüchen: Verkehr in Gierath: Anwohner vermissen Diskussion über Daten
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Bisher hatte sich die Verwaltung diese Mess-Stationen vom Rhein-Kreis Neuss geliehen, doch: "Diese standen nur selten zur Verfügung", so der Bürgermeister. Mit dem jetzigen Kauf komme die Verwaltung der Forderung von Anwohnern nach, die über zu viel Verkehr und zu viele Raser geklagt hatten und sich mehr Messungen wünschten.

Das neue "Dialog-Display" zeigt Auto- oder Zweiradfahrern die Höhe ihrer Geschwindigkeit an. Es soll für mehr Sicherheit rund um Kindertagesstätten und Schulen sorgen, etwa am Schulzentrum an der Jüchener Stadionstraße oder an der Gierather Schulstraße, gegenüber der Grundschule.

Überall dort, wo Anwohner zu viel Lärm und zu hohe Geschwindigkeiten vermuten, soll künftig das Seitenradar-Messgerät aufgestellt werden. "Es misst nicht nur die Höhe der Geschwindigkeit, sondern unterscheidet zwischen zwei und vier Rädern", erläuterte der Bürgermeister in der Sitzung.

Dies interessierte besonders Anwohner aus Gierath, die an der Jüchener Straße wohnen und teilweise zur Initiative "Lärm in Jüchen" gehören.

Sie warteten zudem auf Antworten zu einer SPD-Anfrage. So wollte SPD-Fraktions-Chef Holger Tesmann wissen, was die Gemeinde tun muss, um eine Beschränkung für Geschwindigkeit und Verkehrsart zu erreichen, "wenn die L71-Strecke zwischen L116 und B 59 zur Gemeindestraße erklärt wird". Zudem wollten die Sozialdemokraten mehr über die Ergebnisse der Messungen und die Schlussfolgerungen erfahren. Eine mündliche Antwort der Verwaltung gab es nicht, auch die Politiker diskutierten nicht.

Für Anwohner wie Harald Langer ein "Unding": "Aus diesem Grund sind wir hierher gekommen." Klaus Schürmann sagte resigniert: "Seit Jahren kämpfen wir gegen Lärm. Weder Gemeinde noch Rhein-Kreis oder Land haben uns bisher geholfen." Ein Ziel der Anwohner: die Landstraße 71 in eine kommunale Straße umzuwidmen. Dann wären auch Beschränkungen möglich.

(busch-)
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