Kaarst Büttgen: Politik bringt Supermarkt auf den Weg

Kaarst · Der Stadtentwicklungs-, Planungs- und Verkehrsausschuss hat die Offenlage des Bebauungsplans für den Berliner Platz beschlossen.

 Der "Kaiser's"-Markt am Rathaus ist seit Februar geschlossen. Seither fehlt in der Büttgener Ortsmitte ein Nahversorger.

Der "Kaiser's"-Markt am Rathaus ist seit Februar geschlossen. Seither fehlt in der Büttgener Ortsmitte ein Nahversorger.

Foto: mreu

Der Stadtentwicklungs-, Planungs- und Verkehrsausschuss und der Bau- und Umweltausschuss haben jetzt in einer gemeinsamen Sitzung das Projekt "Frischemarkt Büttgen" auf den Weg gebracht. Die Änderung des Flächennutzungsplans und die Offenlage des Bebauungsplans wurden ohne Gegenstimmen beschlossen. Zu diesem übereinstimmenden Votum passte die Atmosphäre im Sitzungssaal: Keiner der anwesenden Bürger äußerte Unmut über diese Beschlüsse.

Hubertus Zimmermann vom Kölner Planungsbüro "Stadtplanung Zimmermann" erläuterte noch einmal die rechtlichen Möglichkeiten, die die Ausweisung als Sondergebiet erlaubt: "Man kann hier sagen, was zulässig ist und nicht, was nicht zulässig ist." Zimmermann hatte ein Modell des neuen Frischemarktes im bestehenden Umfeld mitgebracht. "Wir haben uns intensiv mit dem Thema Lärm auseinandergesetzt und können den Schutzaspekten gerecht werden", sagte er. Lars Christoph (CDU) machte Druck: "Wir tun gut daran, zügig für die Belebung der Ortsmitte von Büttgen zu sorgen."

Ein großes, kontrovers diskutiertes Thema war die Forderung der CDU, die Gebäudehöhe so niedrig wie möglich zu halten. Der Technische Beigeordnete Manfred Meuter sprach sich gegen eine zu restriktive Höhenbegrenzung aus. Architekt Eckehard Wienstroer erklärte, dass es auf dem Gelände, wo der Frischemarkt errichtet werden soll, einen Höhenunterschied von 60 bis 70 Zentimetern gebe. Es sei nicht ganz einfach, diesen Höhenunterschied auszugleichen. Insofern solle darauf verzichtet werden, die Höhe des Gebäudes zu stark zu begrenzen.

Elke Beyer (SPD) erklärte, ihre Fraktion beurteile die Planung insgesamt als sehr positiv. Der Gebäudeentwurf sei "architektonisch attraktiv". Claudia Koeppe (Grüne) zeigte sich skeptisch, ob der Markt die hohen Erwartungen in Bezug auf eine Belebung der Ortsmitte Büttgen wird erfüllen können. Ihre Befürchtung: "Wie sollen die Verkehre durch die Gladbacher Straße abfließen, wo dort an beiden Seiten geparkt wird?" Die Verwaltung erklärte, dass zurzeit weder der Schülerbus noch das Müllfahrzeug Probleme hätten. Eine Straßenbreite von mehr als sechs Metern reiche auf der Bachstraße aus. Lastwagen, hieß es, würden sich dort schließlich nicht mit Tempo 50 begegnen.

Diskutiert wurde schon jetzt über den Parkplatz des Frischemarktes - für Entscheidungen war es allerdings noch zu früh. Zurzeit ist eine Parkbuchtbreite von 2,50 Meter vorgesehen - so viel, wie auf dem Rewe-Parkplatz an der Neusser Straße in Kaarst. Wie der zur Verfügung stehende Parkraum aufgeteilt wird, wird im Rahmen der Entwurfsplanung entschieden. Fest steht schon jetzt, dass mindestens 50 Prozent der Dachflächen des Supermarktes begrünt werden. Um das Öko-Konto wieder auszugleichen, wird an anderer Stelle ein Areal von 825 Quadratmetern mit naturnahem Laubwald aufgeforstet.

(barni)
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