Kaarst Sorge um Fortbestand des Sportforums

Kaarst · Der Vorsitzende des Trägervereins, Franz-Josef Kallen, fürchtet, dass die Kaarster Politik die Zuschüsse für die Stätte infrage stellt. Dabei sei sie für den Kaarster Sport unverzichtbar, hervorragend ausgelastet - und preiswert.

 Franz-Josef Kallen (l.) und Egon W. Vossen vom Trägerverein sind stolz auf das Sportforum Kaarst-Büttgen. Hier trainierten schon zahlreiche Radsport-Stars, von Günter Schumacher und Udo Hempel bis Nils Schomber. Auch Einzelzeitfahrerin Denise Schindler bereitete sich hier auf die Paralympics in Rio de Janeiro vor.

Franz-Josef Kallen (l.) und Egon W. Vossen vom Trägerverein sind stolz auf das Sportforum Kaarst-Büttgen. Hier trainierten schon zahlreiche Radsport-Stars, von Günter Schumacher und Udo Hempel bis Nils Schomber. Auch Einzelzeitfahrerin Denise Schindler bereitete sich hier auf die Paralympics in Rio de Janeiro vor.

Foto: L. Berns

Die Haushaltslage der Stadt Kaarst ist bekanntermaßen nicht rosig. Darum hat der Rat alle freiwilligen Leistungen auf den Prüfstand gestellt. Neben der Kultur sieht sich vor allem der Sport in Rechtfertigungsnot. Den Vorsitzenden des Sportforums Kaarst-Büttgen, Franz-Josef Kallen, lässt der Sparzwang der Kommune gar um die Existenz der Radsporthalle Büttgen bangen. "Aus der Politik sind Andeutungen erkennbar, dass die weitere, in jedem Fall notwendige, finanzielle Bezuschussung des Sportforums mit einem Fragezeichen versehen wird", formuliert er vorsichtig, "ohne zu bedenken, dass das Forum für den Erhalt des Sports in der Stadt unverzichtbar ist." Die große Halle und die kleinere Gymnastikhalle seien überwiegend durch Kaarster Sportler und Vereine "maximal ausgelastet", das Sportforum im Verhältnis zu vergleichbaren Bauten wie der Stadtparkhalle oder der Sporthalle des Georg-Büchner-Gymnasiums im Unterhalt sogar günstig. Um die letzte Behauptung belegen zu können, tragen Kallen und Egon W. Vossen, Schriftführer des Trägervereins, derzeit Zahlen und Fakten zusammen. Die wollen sie noch im Verlauf des Spätsommers der Verwaltungsspitze im Kaarster Rathaus sowie den Vertretern der Fraktionen in Einzel-Gesprächen vorlegen.

Immerhin 285.000 Euro werden Jahr für Jahr aus dem städtischen Etat für das Sportforum Kaarst-Büttgen bereitgestellt. "Davon kommen allerdings nur 180.000 Euro wirklich in unserer Kasse an, aus der wir dann Personal- und Energiekosten sowie Reparaturen bestreiten", rechnet Franz-Josef Kallen vor. Die übrige Summe müsse bereits vorab als Mehrwertsteuer und für Zins- und Schuldendienste abgeführt werden, "also für fest gebundene Zwecke, die wir nicht beeinflussen können." Rund 180.000 Euro - "gemessen an der Größe und Bedeutung des Sportforums ist das relativ günstig - das ist vielen nicht klar", sagt Egon W. Vossen. Er ist davon überzeugt, dass andere Kaarster Sporthallen hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit nicht mit dem Sportforum konkurrieren können. In der Halle könnten Spielfelder auch einzeln beleuchtet und beheizt werden. "Als Trägerverein arbeiten wir zudem privatwirtschaftlich und damit günstiger als die öffentliche Hand", versichert Kallen. "Dieser intensive Sportbetrieb wäre für die Stadt zu diesen Kosten anderswo nicht darstellbar", betont er.

Vor allem in der Kernzeit zwischen 16 und 22 Uhr sei die große Halle "zu 80 bis 90 Prozent" ausgelastet: von Sportlern der SG Kaarst, dem Skaterhockey-Verein Crash Eagles oder den Floorballern aus Holzbüttgen. "Diese Nutzungsstunden lassen sich nicht auf die anderen Hallen im Stadtgebiet verteilen", bekräftigt Kallen. Noch stärker frequentiert sei die kleine Gymnastikhalle, "ein Kronjuwel", wie Vossen schwärmt, das von morgens bis abends nahezu 100-prozentig ausgelastet sei. "Zu mehr als 80 Prozent sind die Nutzer übrigens Kaarster, vor allem Kinder und Jugendliche", erklärt Kallen, "und zwar aus allen fünf Ortsteilen." Für sie sei von den Vereinen nur eine geringe Nutzungsgebühr zu entrichten.

Weniger nachgefragt ist der Hotel- und Restaurant-Komplex, der dem Sportforum angeschlossen ist. "Die Auslastung könnte besser sein", gibt Franz-Josef Kallen zu, "aber wir arbeiten mit Hochdruck an Ideen, wie ein höherer Ausnutzungsgrad zu erreichen ist."

(NGZ)
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