Bis zur kommunalen Neuordnung 1975 war Dinslaken Kreisstadt und Sitz eines Kreisarchivs. Das Stadtarchiv hatte seinen Standort in einer Burg in der Mitte der Stadt, die auf ihre Historie Wert legt. Urkundenbestände gibt es seit dem Mittelalter. Die Stadt Dinslaken hat sich nach langen Diskussionen zum Bau eines neuen, funktionalen Archivgebäudes entschlossen, das seinen Standort bewusst in der Fußgängerzone in unmittelbarer Nähe des Museum Voswinckelshof bekam, mit dem eine enge Kooperation besteht. Beide Einrichtungen bilden das "Stadthistorische Zentrum".

Im Mai vergangenen Jahres wurde das Dinslakener Stadtarchiv eröffnet. Kämmerer Dr. Thomas Palotz erläuterte der SPD-Fraktion den Planungsprozess und Kostensituation. Die Bau- und Einrichtungskosten betrugen 1, 253 Millionen Euro, Sachkosten entstehen jährlich etwa in Höhe von 10.000 bis 15.000 Euro, der Stellenplan sieht 2,5 Mitarbeiter vor.

Dinslakens Stadtarchivarin Gisela Marzin übernahm die Führung durch das Gebäude, die Erläuterung der Arbeitsabläufe und die Beantwortung der Fragen. Kempen ist nur halb so groß wie Dinslaken mit seinen 71000 Einwohnern, dennoch lässt sich vieles auf Kempen übertragen, so die Meinung der SPD-Fraktion. Insofern wurde der Besuch in Dinslaken als sehr hilfreich empfunden. Die SPD habe den Austausch im Rahmen einer Arbeitsgruppe von Fachleuten, Verwaltung und Politik angeregt und wird ihre Erkenntnisse in diesen Prozess, den sie ergebnisoffen angeht, einbringen.