Stadt Kempen Die Weihnachtsbäume selbst schlagen

Stadt Kempen · Viele Verbraucher möchten ihren Tannenbaum inzwischen selbst schlagen oder zumindest auf dem Feld aussuchen. Die Preise bei den Anbietern in Kempen sind weitgehend stabil geblieben.

 Peter Höfkes aus Unterweiden gibt Tipps, was man beim Kauf eines Weihnachtsbaums tunlichst beachten sollte. Auch vernünftige Pflege ist wichtig, wenn man länger etwas vom Baum haben möchte.

Peter Höfkes aus Unterweiden gibt Tipps, was man beim Kauf eines Weihnachtsbaums tunlichst beachten sollte. Auch vernünftige Pflege ist wichtig, wenn man länger etwas vom Baum haben möchte.

Foto: wolfgang kaiser

Schon die Römer schmückten ihre Häuser mit Lorbeerzweigen. In anderen Gegenden hängte man schon früh Tannenzweige ins Haus, um dadurch böse Geister zu vertreiben. Bereits aus dem späten Mittelalter kommt der Brauch, zu bestimmten Anlässen Bäume aufzustellen, so den Mai-, Richt- oder Weihnachtsbaum. Und da zum Weihnachtsfest nun einmal ein richtiger Baum gehört, hat gerade der Run auf die Nordmanntannen oder Blaufichten begonnen. Die RP hat sich bei einigen Landwirten umgeschaut.

"Damit die Freude über den Weihnachtsbaum lange anhält, empfehlen wir die Bäume vor Ort zu kaufen", sagt der Vorsitzende der Kreisbauernschaft Krefeld-Viersen, Paul Christian Küskens. Er spricht davon, dass zahlreiche Landwirte eigene Kulturen hätten und ergänzt: "Es ist zu einem wahren Trend geworden, dass die Verbraucher ihre Weihnachtsbäume selber schlagen oder auf dem Feld aussuchen wollen."

Dies ist unter anderem auf dem Schleupenhof der Familie Platen an der Stiegerheide, zwischen Kempen und St. Tönis gelegen, möglich. Dort wurden bereits vor Wochen viele Bäume von den Kunden markiert; sie können ab dem zweiten Advents-Wochenende abgeholt werden. Viele Baumverkäufer machen in diesen Wochen besondere Events, unter anderem bei den Platens ist es ein großer Familientag am 13. Dezember, beim Willicher Landwirt Peter Friesen eine besondere Weihnachtsfeier am 14. Dezember.

"Bei uns ist der Boden zu gut, wachsen die Triebe zu schnell", sagt der Senior-Chef des Mengelshofes in Kempen, Unterweidener Straße 1, Johannes Höfkes. Der 67-Jährige verkauft mit seinem Sohn Peter größtenteils "Nordmänner" aus dem Sauerland, für 18 bis 23 Euro der laufende Meter. Sein Tipp, um den Baum so lange als möglich haltbar zu halten: "Ihn vorher draußen nicht in die Sonne zu stellen und ihn möglichst auch in den Wohnstuben nass zu halten." Ebenfalls aus dem Sauerland lässt Peter Friesen, der seinen Hof an der Schiefbahner Straße 133 in Willich hat, seine Nordmanntannen kommen. "Die Bäume haben schon etwas Frost bekommen, dadurch wurde der Saftstrom gestoppt und sie hatten so eine Art Winterruhe, bevor sie in den vergangenen Tagen geschlagen wurden", sagt der 53-jährige Landwirt. Wie im Vorjahr betrage der Preis je laufendem Meter im Schnitt 20 Euro, dies sei aber vom Wuchs abhängig. Friesen rät, die Bäume in den Räumen nicht neben Heizungen zu stellen und sie nass zu halten. "Bei mir haben sich bereits im Oktober die ersten Kunden die Nordmanntannen oder Blaufichten auf meinen Kulturen ausgesucht, diese haben wir dann markiert und werden nach dem dritten Advent geschlagen", meint Ludger Hügens (47) aus Anrath. Bereits in den 1970er-Jahren habe sein Vater mit den Schonungen und dem Verkauf angefangen. Mittlerweile betrage die Anbaufläche rund 2,5 Hektar. Zu etwa 90 Prozent seien dies Nordmanntannen, der Preis dafür dort: 18 Euro je Meter, bei den Blaufichten 13. Zu den Preisen teilte noch Kreisbauernschafts-Vorsitzender Külkens noch mit, dass diese weitgehend stabil gehalten werden konnten: "Wer sein Wohnzimmer mit einer Nordmanntanne in Premiumqualität schmücken will, muss wie im vergangenen Jahr 16 bis 22,50 Euro je laufenden Meter bezahlen." 10 bis 14 Euro seien dies bei einer Blaufichte, sieben bis neun Euro bei einer Rotfichte.

(wsc)
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