Stadt Kempen Grünen-Vorstand kritisiert Caniceus für Parteiaustritt

Stadt Kempen · Hauptkritikpunkt ist die Absicht des Kempeners, seine Mandate in Stadtrat und Kreistag behalten zu wollen.

 Grünen-Kreissprecher Jürgen Heinen kritisiert den Kempener Jeyaratnam Caniceus für die Art und Weise seines Parteiaustritts.

Grünen-Kreissprecher Jürgen Heinen kritisiert den Kempener Jeyaratnam Caniceus für die Art und Weise seines Parteiaustritts.

Foto: Helmreich-Schwinge

Bei den Grünen im Stadtverband Kempen und im Kreisverband Viersen ist die Enttäuschung über den Parteiaustritt von Jerayatnam Caniceus groß. Vor allem die Art und Weise, wie der 51 Jahre alte Kempener, der seit 2001 der Partei Bündnis 90/Die Grünen angehörte und für sie seit 2004 im Kempener Stadtrat und seit 2009 im Viersener Kreistag mitgearbeitet hat, seinen Parteiaustritt am vergangenen Freitag öffentlich gemacht hatte, hat die früheren Parteifreunde irritiert.

Dass Caniceus seine persönlichen Probleme mit den Parteimitgliedern Renè Heesen und Monika Schütz-Madré (beide aus Kempen) öffentlich angesprochen hat, halten die Kreisgrünen für "fahrlässig". Denn dies beschädige aus Sicht des Grünen-Kreisverbandes auch die bisherige politische Arbeit von Caniceus. Der Vorsitzende der Kreistagsfraktion der Grünem, Jürgen Heinen, betonte, dass es für die Grünen selbstverständlich sei, sich Mehrheitsentscheidungen zu beugen. Gebe es für Anträge und Vorschläge keine Mehrheit, würden diese auch nicht umgesetzt. Das sei weder ein Zeichen mangelnder Partizipationsmöglichkeiten noch ein Zeichen für schlechte Zusammenarbeit. Die Grünen versichern, sich an keiner Schlammschlacht beteiligen zu wollen.

Irritiert sind die Grünen, dass Caniceus seine Mandate im Kempener Stadtrat und Viersener Kreistag behalten möchte. "Es ist ein Gebot des politischen Anstands und des Respekts vor den Wählerinnen und Wählern, dass Mandat nun an die Grünen zurückzugeben", betonte Heinen. Der Schwalmtaler ist neben Maria Dittrich aus Viersen auch Vorstandssprecher der Grünen auf Kreisebene. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass persönliche Differenzen zum Partei- und Fraktionsaustritt geführt haben, sollte nicht der Eindruck erweckt werden, es gehe allein um den Erhalt von Posten, teilten die Grünen im Kreis Viersen weiter mit. In Zeiten, in denen sowohl im Bundes- und Landtag als auch in den Kommunen des Kreises rechtsextreme Ansichten wieder salonfähig gemacht würden, brauche es starke grüne Stimmen gegen rechts, heißt es in der Stellungnahme der Kreistagsfraktion.

"Nichtsdestotrotz wünschen wir Jeyaratnam Caniceus alles Gute für seine weitere Zukunft", so die Kreisvorsitzende Maria Dittrich.

(biro/rei)
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