Gemeinde Grefrath Mit dem Mountainbike in die Alpen

Gemeinde Grefrath · Das wird eine anstrengende Angelegenheit: In sieben Etappen fährt ein Quintett bis an den Gardasee. Zwischendurch müssen die Fahrer auch einmal schieben. Seit Oktober laufen bereits die Vorbereitungen.

 Jochen Ziemes, Bernd Wenzel, Wilfried Loch, Peter Klöcker (v.l.) und ein weiterer Mitstreiter starten Sonntag ihre erste Etappe auf dem Weg zum Gardasee. r

Jochen Ziemes, Bernd Wenzel, Wilfried Loch, Peter Klöcker (v.l.) und ein weiterer Mitstreiter starten Sonntag ihre erste Etappe auf dem Weg zum Gardasee. r

Foto: wolfgang kaise

"So etwas mache ich nie wieder", sagte Wilfried Loch vor etwa drei Jahren. Der heute 46-jährige Oedter hatte damals mit seinem Mountain-Bike eine Alpen-Überquerung gemacht, sich mit seinen Kameraden über einige Pässe, schmale und steinige Wanderwege geschunden. Die RP traf ihn jetzt frohgelaunt und wieder guter Dinge im Haus von Peter Klöcker, der wie er auf dem Mertesweg in Oedt wohnt und bereits 2011 mit dabei war. Nicht nur Loch und Klöcker haben ihre Vorsätze über den Haufen geworden. Die Zwei und weitere drei Mountainbiker haben sich nächste Woche wieder die Alpen vorgenommen. Dann geht es über sieben Etappen, von Wörgl (Österreich) über die Dolomiten bis nach Torbole (Italien), an den Gardasee. "Damals war alles bestens organisiert, hatten wir kein großes Gepäck und einen Guide dabei, jetzt wollten wir mal unsere eigene Tour machen", sagte Peter Klöcker, der gerade 52 Jahre alt geworden ist und am Berufskolleg in Erkelenz unterrichtet.

Klöcker ist ein Ausdauer-Athlet, gehört wie der mitfahrende Bernd Wenzel dem TuS Oedt an, beide laufen die Langstrecken bis zum Marathon. Wilfried Loch, Ingenieur bei der Telekom, fährt Rennrad beim RSV Grefrath, ist außerdem ein Hobby-Triathlet. Zur Gruppe gehören außerdem Robert Heinz (44) aus Erkelenz und der 59-jährige Jochen Ziemes aus Krefeld.

Eigentlich wollte Gernot Delschen noch mitfahren. Allerdings zog sich der Grefrather vor etwa drei Wochen bei einer Trainingsfahrt im Sauerland durch einen Sturz lebensgefährliche Verletzungen zu, unter anderem einen Schädelbasis- und Jochbeinbruch. "Er musste im Hubschrauber abtransportiert werden, ist aber jetzt Gott sei Dank wieder nach seinem stationären Krankenhausaufenthalt auf dem Weg der Besserung", sagte Jochen Ziemes, der die Trainingsfahrt im Sauerland mitgemacht hatte.

Seit Oktober vergangenen Jahres sind die sechs beziehungsweise jetzt fünf Freunde mit den Vorbereitungen beschäftigt, haben auch schon etliche Trainingskilometer zurück gelegt. Jeder von ihnen hat eine Etappe ausgearbeitet, sich dabei natürlich auch um die Übernachtungsmöglichkeiten gekümmert. Das Gepäck nehmen sie mit. "Mehr als höchstens zehn Kilo schleppen wir aber nicht mit", sagte Klöcker. Eines ist sicher: Es wird anstrengend, denn teilweise sind an den Tagen über 2000 Höhenmeter zu bewältigen. Bei einer Etappe, von Tiers bis Val Campelle, gibt es sogar einen etwa elf Kilometer langen Anstieg, mit einer Steigung von durchschnittlich zehn Prozent. Es gibt über einige Pässe sogar nur Schiebestrecken, da diese mit dem Rad unpassierbar sind.

Die Fünf, die auf Spezialrädern in orangenen Trikots unterwegs sein werden, haben einige Regeln ausgemacht: es wird kein Rennen gefahren, bergab größte Vorsicht, bergauf wird an markanten Punkten auf eventuelle Nachzügler gewartet und die Gruppe will immer gemeinsam die jeweiligen Etappenziele erreichen. "Wir starten bei den sieben Etappen jeweils spätestens um neun Uhr", meinte Wilfried Loch noch. Und zum Abschluss will das Quintett dann hoffentlich bis auf kleinere Blessuren gesund in den Gardasee springen.

(wsc)
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