Gemeinde Grefrath Rap-Workshop mit MC Schneider an der Grefrather Sekundarschule

Gemeinde Grefrath · Daniel Schneider war früher einmal Steuerfachangestellter, das merkt man ihm heute nicht mehr an. Lässig und cool betritt er die Schule an der Dorenburg. Allein das Auftreten des Gastdozenten macht die 15 Schüler, die an dem Workshop des diesjährigen Kulturrucksacks NRW teilnehmen, neugierig und aufmerksam. Als Schneider, in der Rapszene auch als MC Schneider bekannt, spontan und mit beachtlicher Geschwindigkeit anfängt zu rappen, sind die Jugendlichen begeistert. Der Workshop dauert nur einen Tag, und das Ziel ist klar definiert: Am Ende wollen die Schüler eine eigene Rap-CD aufnehmen.

 Daniel Schneider von der Rapschool NRW diskutiert mit den Schülern über mögliche Songthemen.

Daniel Schneider von der Rapschool NRW diskutiert mit den Schülern über mögliche Songthemen.

Foto: sekundarschule

Zunächst bekamen die Teilnehmer eine paar Informationen über Geschichte von Rap und Hip Hop. Im deutschsprachigen Raum begann sie mit Falco (Rock me, Amadeus) und später mit den Fantastischen Vier. Heute sei Hip Hop "Jugendkultur Nummer eins", sagt Schneider von der Rapschool NRW. Rappen sei ein regelrechter Seelenspiegel für Jugendliche.

Die Schüler merken in dem Wortshop schnell, dass es nicht ganz so einfach ist, die richtigen Worte, die sich auch reimen müssen, zu finden. Vorab wird darüber diskutiert, über welches Thema gerappt werden soll. Die Gruppe einigte sich auf "Neue Medien und Internetnutzung". Zu einem passenden Beat hatte eine kleine Gruppe schon nach ein paar Minuten die erste Zeile für ihren Sprechgesang zu Papier gebracht: "Handy, Youtube, Insta, Zocken, das sind unsere Themen, lasst uns rocken."

Für MC Schneider ist es wichtig, die Jugendlichen da abzuholen, wo sie stehen. Rap - steht übrigens für Rhythm and Poetry - könne das leisten. Gedichte sind je bekanntlich bei Schülern nicht wirklich beliebt. Ein Siebtklässler sagte allerdings nach dem Workshop: "Rappen ist Dichten in cool."

Der Kulturrucksack startete vor fünf Jahren und wurde damals vom Land gemeinsam mit den Kommunen und Kultureinrichtungen auf den Weg gebracht. Mit ihm möchte man den Jugendlichen die Kultur schmackhaft machen. Das funktioniert am besten, wenn spannende und altergerechte Angebote gemacht werden. Neben dem Rap beschäftigten sich die Grefrather Schüler mit Graffiti-Kunst und dem Kurzfilm "Lego Stop Motion".

(hd)
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