Stadt Kempen Realschüler zeigen Solidarität

Stadt Kempen · Gestern wurde in der Realschule der Erlös des letzten Sozialen Tages übergeben. Das gemeinnützige Projekt läuft in Zukunft an der Gesamtschule. 5000 Euro gingen an drei Hilfsorganisationen.

 Die jetzigen Neuntklässler übergaben gestern das Geld, das sie im vergangenen Schuljahr verdient haben, an drei gemeinnützige Organisationen. Mit ihren Spenden unterstützen die Schüler wichtige und hilfreiche Projekte.

Die jetzigen Neuntklässler übergaben gestern das Geld, das sie im vergangenen Schuljahr verdient haben, an drei gemeinnützige Organisationen. Mit ihren Spenden unterstützen die Schüler wichtige und hilfreiche Projekte.

Foto: norbert prümen

Ein klein wenig Wehmut schwang schon mit, als gestern in der Erich Kästner Realschule der Erlös des Sozialen Tages übergeben wurde. Es war nämlich der letzte seiner Art - allerdings nur an der Realschule. Die läuft bekanntlich aus, die nachrückende Gesamtschule wird den Sozialen Tag in ihr Programm übernehmen. Das sagte deren Leiter Uwe Hötter am Rande der Veranstaltung.

Ende Mai haben die rund 140 Achtklässler einen Tag lang gearbeitet. Die meisten von ihnen hatten dabei erstmals die Gelegenheit, einen Blick in den Berufsalltag zu werfen. Ihren Lohn haben die Schüler für den guten Zweck gespendet. Dafür bekamen sie gestern ein dickes Lob von Schulleiterin Siggi Strohe: "Ihr habt Verantwortung übernommen. Ihr seht, dass auch kleine Aktionen große Bedeutung haben können, besonders für die Empfänger des Geldes." 5000 Euro sind in diesem Jahr zusammengekommen und an die Kempener Tafel, die Aktion "Kempen hilft" und den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst verteilt worden.

Bürgermeister Volker Rübo ist seit langen Jahren Schirmherr des Sozialen Tags und war gestern anlässlich der Scheckübergabe ebenfalls zu Gast in der Realschule. "Das war zuerst ein Experiment", erinnerte er sich, "aber es hat sich als eine ganz wunderbare Sache herausgestellt." Den Einsatz der Schüler befand er als vorbildlich: "Es ist unglaublich wichtig, dass wir soziale Verantwortung übernehmen. Ohne Engagement ist eine Gesellschaft nicht möglich." Das Verhalten der Schüler entspreche dem Auftrag Erich Kästners. Der schrieb bekanntlich einst: "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es."

Einen symbolischen Scheck über 1000 Euro übergab Felix an die Aktion "Kempen hilft". Dieses Projekt der Stadt koordiniert und bündelt die Unterstützung für Hilfsorganisationen sowie die Hilfe von privater und städtischer Seite für Flüchtlinge. Konkret ist das Geld für ein Tanzprojekt bestimmt. Bjarne Norlander, einer der Macher bei "Kempen hilft": "Die Flüchtlinge haben vielfältige Bedürfnisse. Wir haben in Sachen Integration schon eine Menge erreicht. Das wichtigste Instrument dabei ist ganz eindeutig die Sprache."

Dario überreichte einen Scheck über 1500 Euro an Bruno Wrede von der Kempener Tafel. Der lud die Schüler ein, einfach mal vorbeizuschauen, um sich an Ort und Stelle über die Arbeit der Tafel zu informieren. Sie unterstützt seit Jahren bedürftige Menschen in und um Kempen mit Lebensmitteln und Kleidung. Im Moment sind es fast 150 Familien, die regelmäßig versorgt werden. Alle Mitarbeiter der Tafel arbeiten ehrenamtlich. Die Tafel ist übrigens immer unter den drei Spendenempfängern, sie ist als Kempener Einrichtung gesetzt.

2500 Euro bekam die Ambulante Kinder- und Jugendhospiz Duisburg, die auch im Kreis Viersen tätig ist. Andrea Kleinefehn nahm den Scheck aus den Händen Julias entgegen. Die Mitarbeiter des Hospizdienstes begleiten Familien, in denen ein Kind oder ein Jugendlicher an einer schweren Krankheit leidet. Der Dienst übernimmt beispielsweise Kosten, die die Krankenkassen nicht tragen.

Schulleiterin Siggi Strohe erwähnte noch einmal das nahende Ende der Realschule: "Ich bin sehr dankbar, dass wir auch im Prozess des Auslaufens unser soziales Projekt fortgeführt haben." Der Soziale Tag sei in Kempen längst bestens bekannt, eine Selbstverständlichkeit, was unter anderem dem unermüdlichen Einsatz von Schulsozialarbeiterin Mira Dugal-Klahre und ihrem Team zu verdanken sei: "Unsere Schüler übernehmen Verantwortung für andere, und wir unterstützen mit dem Spendengeld tolle Projekte."

(RP)
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