Stadt Kempen St. Huberter starten Hilfe für Flüchtlinge

Stadt Kempen · Die beiden Kirchengemeinden, die Johanniter Hilfsgemeinschaft und Privatpersonen wollen ein Netzwerk von Bürgern aufbauen. Sie sollen die Asylbewerber in St. Hubert unterstützen.

 Im Haus Tönisberger Straße 89 (rechts) sollen demnächst sechs Flüchtlingsfamilien mit 36 asylsuchenden Ausländern untergebracht werden.

Im Haus Tönisberger Straße 89 (rechts) sollen demnächst sechs Flüchtlingsfamilien mit 36 asylsuchenden Ausländern untergebracht werden.

Foto: Kaiser

Der Flüchtlingsstrom nach Deutschland reißt nicht ab und erreicht nun auch verstärkt die Stadt Kempen. In St. Hubert erleben die Bürger das spürbar. Flüchtlinge aus dem Wohnheim in Voesch-Escheln und der Erstaufnahmeeinrichtung "Via Stenden" an der Ortsgrenze in Kerken sind zu einem sichtbaren Bestandteil der Ortsgemeinschaft im Kendeldorf geworden. Bald kommen weitere asylsuchende Ausländer dazu, die von der Stadt Kempen in dem renovierten Haus an der Tönisberger Straße untergebracht werden sollen.

In St. Hubert gibt es bereits seit geraumer Zeit ein kleines Netzwerk von Bürgern - getragen von den beiden Kirchen -, dass sich um die Flüchtlinge kümmert. So wurden bereits Hilfsaktionen für die Neuankömmlinge in der "Via Stenden" gestartet - für die Ausländer, die in der vom Land eingerichteten Erstaufnahmestelle im Stendener Wald in der Regel zwei bis vier Wochen leben, bevor sie auf andere Kommunen in Nordrhein-Westfalen weiter verteilt werden. Nun soll die Hilfe für Flüchtlinge in St. Hubert auf eine breitere Basis gestellt werden.

In St. Hubert hat sich ein Kreis von engagierten Bürgern gebildet, um den Flüchtlinge das Einleben zu erleichtern. Die Initiative wird von der Evangelischen und der Katholischen Kirchengemeinde und der Johanniter Hilfsgemeinschaft Duisburg-Krefeld unterstützt. An ihr beteiligen sich auch viele Privatpersonen. Für die Flüchtlinge soll es Angebote geben, die sich gezielt an deren Bedürfnissen orientieren und ihnen helfen, sich schnellst möglich gut zurechtzufinden.

"Viele Flüchtlinge haben in ihren Heimatländern und auf der Flucht unvorstellbares menschliches Leid erfahren. Sie haben Angehörige verloren, ihr Hab und Gut zurückgelassen in der Hoffnung auf ein sicheres Leben. Viele sind glücklich, mit dem Leben davon gekommen zu sein und hoffen nun auf einen Neuanfang mit ihren Familien", so Friederike von Hugo von der Johanniter Hilfsgemeinschaft.

Besonders wichtig ist es den Mitgliedern der Initiative, den Flüchtlingen, die für längere Zeit bleiben, einen Deutschkursus zu ermöglichen. Darüber hinaus sind die Organisation von Hausaufgabenhilfen, Freizeitangeboten für Kinder und Erwachsene, Unterstützung bei behördlichen Angelegenheiten und Möglichkeiten zum Kennenlernen geplant. Dazu sucht die Initiative Mitstreiter. In St. Hubert wurden bereits Informationen mit Ansprechpartnern und Antwortbögen, mit denen Interessierte Kontakt zur Initiative aufnehmen können, verteilt. Das erste Echo ist positiv. Die Initiatoren hoffen deshalb auf viele weitere positive Reaktionen, damit sie die geplanten Projekte zur Unterstützung der Flüchtlinge auch verwirklichen können.

(RP)
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