Weeze Polizeiaktion in Weeze: Mord aufgeklärt

Weeze · Der polizeiliche Großeinsatz in Weeze und Straelen stand im Zusammenhang mit dem Raubmord an einem 81-jährigen Tönisvorster. Der Mann war im Oktober bei einem Einbruch auf besonders brutale Weise getötet worden.

 Am Mittwoch standen diverse Polizeifahrzeuge an der Gartenstraße nahe der Einmündung Roggenstraße in Weeze. Kripo und Erkennungsdienst waren viele Stunden lang in dem Weezer Haus beschäftigt.

Am Mittwoch standen diverse Polizeifahrzeuge an der Gartenstraße nahe der Einmündung Roggenstraße in Weeze. Kripo und Erkennungsdienst waren viele Stunden lang in dem Weezer Haus beschäftigt.

Foto: nik

/ STRAELEN / TÖNISVORST Gestern um 14 Uhr bestätigte die Polizei, was sich am Vortag abgezeichnet hatte: Der Polizeieinsatz in Weeze und Straelen, bei dem mehrere Häuser stundenlang durchsucht und eine unbekannte Anzahl Verdächtiger festgenommen wurde, hat mit einem Tötungsdelikt zu tun: dem Mord an einem 81-jährigen Mann aus Tönisvorst. Den Fall bezeichnet die Mordkommission nun als "geklärt". Die in Weeze, Straelen und Bergheim Festgenommenen seien dringend verdächtig, für den Raubmord am 1. Oktober verantwortlich zu sein. Den Stand der Ermittlungen will die Polizei heute auf einer Pressekonferenz in Mönchengladbach mitteilen.

Monatelang fahndete die Polizei nach mehreren Personen, die den Rentner Johannes W. überfallen, gequält und schließlich getötet haben sollen. Den Namen des Opfers hatte die Polizei herausgegeben, um Hinweise auf die Lebensumstände des Mordopfers zu bekommen. Mehrere Raubüberfälle hatten damals die Bewohner von Tönisvorst verängstigt, der Mord an dem alten Mann schockierte die ganze Stadt. Anlieger hatten der Polizei durchaus Angaben machen können, die jedoch bis Mittwoch zu keinem durchschlagenden Erfolg geführt hatten.

Danach wollen am 1. Oktober Nachbarn des Opfers vier Personen gesehen haben, die das Haus des Rentners verließen und davonliefen, als sie sich beobachtet sahen. Ein Zeuge sprach davon, dass kurz darauf ein Auto mit aufheulendem Motor davongefahren sei. Ein Spaziergänger fand den 81-Jährigen bewusstlos im Hausflur liegend. Wenig später erlag er in einer Klinik seinen schweren Halsverletzungen. Die Obduktion ergab, dass er vor seinem Tod brutal misshandelt wurde. Offensichtlich wollte man ihn so zwingen, Verstecke von Wertgegenständen und Bargeld preiszugeben. Schnell richtete sich die Fahndung auf die vier Personen, die der Zeuge beobachtet hatte: drei dunkel gekleidete Männer und eine Frau mit auffallend langen schwarzen Haaren. Alle sollen zwischen 20 und 30 Jahre alt gewesen sein. Die Polizei sprach von "südländischem Aussehen". Können dies Menschen gewesen sein, die auf der Weezer Gartenstraße wohnten oder sich dort aufgehalten haben? Oder handelt es sich um Bekannte oder Verwandte der Bewohner? Kripo und Erkennungsdienst waren am Mittwoch viele Stunden lang in dem Weezer Haus beschäftigt. Die Polizei in Mönchengladbach bestätigte zunächst nicht mehr als die unübersehbaren Polizeieinsätze und Festnahmen.

Das Haus, in dem die Großfamilie wohnt, soll ihr selbst gehören. In Weeze ist zumindest eine der Bewohnerinnen des Hauses als ausgesprochen schwierig bekannt. Hat sie mit der Gruppe zu tun, die die "Bild"-Zeitung" als "Folterbande" bezeichnet? Die beiden Männer mit ihren Familien samt Großmutter kamen vor Jahren aus Südosteuropa nach Weeze und leben dort offenbar unauffällig.

Die Gemeindeverwaltung bestätigt, dass es sich um anerkannte Asylbewerber handelt, die keine Leistungen empfangen. Ihre Kinder besuchen die Schule, Nachbarn beschreiben sie als "völlig normale Leute".

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort