Kevelaer Roger Willemsen liest aus "Das Hohe Haus"

Kevelaer · Der Buchautor ist am kommenden Montag im Sacklager der Viller Mühle in Goch zu sehen.

 In einer szenischen Lesung bringt Roger Willemsen den Gästen sein Werk "Das Hohe Haus" näher.

In einer szenischen Lesung bringt Roger Willemsen den Gästen sein Werk "Das Hohe Haus" näher.

Foto: Mathias Bothor

Eine Deutschlandreise anderer Art und zugleich ein Versuch, der so noch nicht unternommen wurde: Ein Jahr lang, von der ersten Sitzungswoche bis zur letzten und an jedem einzelnen Sitzungstag, besuchte Roger Willemsen den Deutschen Bundestag und verfolgte von der Tribüne aus das Geschehen. Keine Stunde war zu spät, kein Thema zu entlegen: Als leidenschaftlicher Zeitgenosse wollte er aus der Perspektive des mündigen Bürgers erfahren, auf welche Weise das Parlament das demokratische Individuum repräsentiert.

Das Ergebnis seiner Forschung ist am Montag, 24. November, im Sacklager der Viller Mühle in Goch zu sehen. Die szenische Lesung, bei der die Schauspielerin Annette Schiedeck und Jens-Uwe Krause, Hörfunk-Moderator, Roger Willemsen unterstützen, wird von der Völckerschen Buchhandlung in Goch veranstaltet. Beginn ist um 20 Uhr, Einlass ab 18.45 Uhr.

In den Jahren 2006 und 2011 war Willemsen auf Einladung der Buchhandlung schon zu Lesungen am Niederrhein. Dieses Mal dürfte der Vortrag noch unterhaltsamer werden. So vieles wollte der Journalist im Bundestag erfahren: welche Themen bestimmend seien, wie sich Entscheidungen bilden und wie sie verhandelt werden. Willemsen konzentrierte sich auf den Bundestag als das Zentrum der Demokratie, den Ausgangpunkt von Entscheidungen, die das gemeinschaftliche und somit auch sein eigenes Leben prägen. Zugleich betrat er das "Hohe Haus" zu einem Zeitpunkt der Krise des Parlaments als "Entscheidungsmitte" der repräsentativen Demokratie.

Was er beobachtet, sind die kleinen Situationen an Nebenschauplätzen, die großen Debatten und Feierstunden, Szenen der Rührung, der Freude, des Schreckens und des Protests. "Das Hohe Haus" ist der Bericht eines Augenzeugen, der tagebuchartig erzählt und protokolliert und im Nachhinein selbst erstaunt ist, wie ergiebig sich diese Perspektive erweist.

Als Kabarett-Legende Dieter Hildebrandt von dem Projekt erfuhr, soll er ausgerufen haben: "Warum ist noch niemand auf diese Idee gekommen?"

Eintrittskarten sind erhältlich in der Viller Mühle und in der Buchhandlung Völker in Goch sowies bei Vrede - Mode und Lifestyle in Kleve und Kevelaer.

(RP)
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