Kevelaer Sachliche Diskussion statt tumultartiger Szenen

Kevelaer · Regionalkonferenz der Volksbank-Vertreter für Kevelaer diskutierte über die Pläne zur Schließung von Filialen.

Die geplante Schließung von Volksbank-Filialen sorgt weiter für Diskussionen. Wie berichtet, hatten Vertreter aus Kervenheim in einem offenen Brief die Schließung und die Kommunikationspolitik der Bank heftig kritisiert. Allerdings hatten sie in dem Brief auch geschrieben, dass sie die betriebswirtschaftlichen Gründe, die zu diesem Entschluss geführt haben, nachvollziehen könnten. Gleichwohl sei die Kommunikation nach außen sehr unglücklich gelaufen. Das hatte die Voba selbst eingeräumt und es in einem Brief an die Mitglieder als Fehler bezeichnet, dass erst die Presse und dann die Vertreter informiert worden seien.

Daher sollen auch jetzt vor weiteren Äußerungen in der Öffentlichkeit die Regionalkonferenzen abgewartet werden. Am 1. Juni findet die letzte im Bereich Goch / Uedem statt. Zuvor hatten die Vertreter aus dem Raum Kevelaer getagt. Achim Verweyen, Vertreter für Winnekendonk, hatte nach den Diskussionen im Vorfeld tumultartige Szenen und Proteste erwartet. "Doch der ganze Abend ist in einer sehr sachlichen Atmosphäre abgelaufen", berichtet er.

Die Bank habe noch einmal die betriebswirtschaftlichen Zwänge angesichts der Niedrigzinsphase deutlich gemacht. "Betriebswirtschaftlich ist die Entscheidung nachvollziehbar und geboten", meint Verweyen. So sieht es auch Klaus Tissen, der ebenfalls Winnekendonk vertritt. "Es gab im Grunde für die Bank keinen anderen Weg, aber das hätte man besser kommunizieren müssen." Die Situation sei natürlich extrem bitter gerade für eine Ortschaft wie Wetten mit einer sehr loyalen Kundschaft. Tissen begrüßt, dass alle Vertreter in der Versammlung die Möglichkeit hatten, ihre Anregungen aufzuschreiben. "Der Voba-Vorstand hat die Anregungen mitgenommen, er ist in der Pflicht, das auszuwerten."

Ein Vertreter aus Kevelaer war mit viel Wut im Bauch zur Versammlung gegangen. "Nach dem Abend bin ich der Ansicht, dass es keine Alternative zu der Schließung gab. Sonst hätten Entlassungen von Mitarbeitern im Raum gestanden. Oder die Bank hätte unter dem Druck gestanden, mehr auf die Kunden einzuwirken, um Geschäft und Gewinne auszubauen."

(RP)
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