Offenbar hat Weeze es den Schwänen auch angetan, denn hier graste ein Trupp friedlich an der Uedemer Straße. Dass die Tiere sich im Winter immer öfter auf die Wiesen wagen, sei nichts Ungewöhnliches, berichtet Diplom-Biologin Bettina Blöß vom Naturschutzzentrum des Kreises Kleve. "Außerhalb der Brutzeiten finden sich die Schwäne öfter zu großen Trupps zusammen", erläutert sie. Zudem seien derzeit auch Singschwäne auf der Durchreise unterwegs. Die würden auf den Feldern rasten und fressen, bevor sie weiterziehen. Aber auch heimische Höckerschwäne machen es sich in diesen Tagen oft auf den Wiesen bequem. "Nachts ziehen sie sich dann wieder auf die Gewässer zurück, um dort Schutz zu haben", erklärt die Biologin.

Wer Schwäne auf der Wiese sieht, kann sich zwar an ihnen erfreuen, sollte den Tieren aber nicht zu nahe kommen. Denn die Begegnung mit einem ausgewachsenen Schwan kann ganz schön unangenehm werden. Sie haben so viel Kraft in den Flügeln, dass sie einem Menschen mit einem Schlag den Arm brechen können. "Man sollte also genau beobachten, wie die Vögel reagieren. Wenn sie nervös sind, sollte man lieber einen großen Bogen um sie machen", sagt Bettina Blöß.

Ende März, wenn die Brutzeit beginnt, werden sich die Trupps auflösen, weil die Schwäne dann die Zweisamkeit suchen. Und dabei sind sie treu. Zumeist behalten sie ihr ganzes Leben lang den selben Partner und auch möglichst den selben Brutplatz.