Kevelaer Vollblut-Karnevalistin führt die Jecken an

Kevelaer · Elke Tebartz wurde zur neuen Präsidentin des VFR Kevelaer gewählt. Für sie ist der Verein wie eine große Familie.

 Elke Tebartz sitzt am Steuer: Beim VFR und ihrem Oldtimer, einem Alfa Romeo Spider. Zum "Fuhrpark" gehört auch ein Wohnmobil, mit dem die Familie gern im Sommer unterwegs ist.

Elke Tebartz sitzt am Steuer: Beim VFR und ihrem Oldtimer, einem Alfa Romeo Spider. Zum "Fuhrpark" gehört auch ein Wohnmobil, mit dem die Familie gern im Sommer unterwegs ist.

Foto: Evers

Bereits beim Betreten des Flurs wird klar: Hier wohnt eine Vollblut-Karnevalistin. An der Garderobe hängen nicht bloß Jacken, sondern drei Gardekostüme im vereinstypischen Tintenblau, die Elke Tebartz stolz präsentiert.

Seit Kurzem ist sie Präsidentin des VFR (Verein zur Förderung des Rosenmontagszuges) in Kevelaer und löst damit Willi Holtappels ab. Er musste den Posten aus persönlichen Gründen abgeben. Kurzerhand wurde die 2. Vorsitzende und Jugendwartin Elke Tebartz für das Amt vorgeschlagen.

Der neuen Präsidentin steht nun eine aufregende, aber auch stressige Zeit bevor. Denn so kurz vor Sessionsbeginn muss sie sich nicht nur an das neue Amt gewöhnen, sondern auch noch ihre Arbeit als Jugendwartin weiterführen, bis ein Nachfolger gefunden wird.

Die 49-Jährige ist, wie sie uns bei einem kleinen Plausch erzählt, bereits seit 1998 Mitglied beim VFR. Über ihren Mann, der in der Wache des damaligen Festkettenträgers war, wurde sie mit dem Karnevalsfieber angesteckt und kurz darauf auch schon in den Beirat gewählt. Seit mittlerweile neun Jahren kümmert sie sich als Jugendwartin um die Kostüme und allerlei Organisatorisches für die fünf Tanzgarden und ist beim Training oft als Ansprechpartnerin zugegen.

Auch für ihre Tochter Sarah (14) ist das Tanzen das Hobby Nummer eins. Seit acht Jahren ist sie in der Garde. Zunächst als Maskottchen bei den "Minis" und nun in der Teenie-Garde. Ihr Mann, ihre Tochter und sie selbst - "wir sind alle karnevalsinfiziert", scherzt die Präsidentin.

Aber auch der Verein selbst sei wie eine große Familie, ohne die tolle Zusammenarbeit der vielen Mitglieder liefe da gar nichts. Elke Tebartz erzählt, dass sie sich natürlich zunächst Gedanken darüber gemacht habe, ob sie der großen Aufgabe gewachsen sei, aber sie ist sich sicher, dass der Verein und seine Mitglieder sie unterstützen. Denn schließlich kenne man sich schon 19 Jahre.

Aufgrund ihrer langjährigen Aufgabe als Jugendwartin ist es ihr besonders wichtig, ein Augenmerk auf die Jugendarbeit im Verein zu legen. "Karneval ist eine Traditionssache, Brauchtum und Sitte" und deswegen sei die Aufrechterhaltung des Rosenmontagszugs besonders wichtig. Dieser fiel in den vergangenen Jahren immer kleiner aus, doch Elke Tebartz sagt auch: "So einen großen Zug wie in Düsseldorf wollen wir gar nicht. Der Rosenmontagszug soll persönlich sein."

Dass trotz des großen Amts genug Platz für ihre weiteren Hobbys bleibt, darum macht sich Elke Tebartz keine Sorgen. Gemeinsam mit ihrem Mann fährt sie gerne mit dem Wohnmobil zum Camping. Für einen spontanen Wochenendtrip an die Mosel oder nach Holland reiche die Zeit allemal. Zumal es im Sommer auch immer eine kleine Verschnaufpause gibt.

Doch trotzdem: "Das Wohnmobil ist nur bis Oktober angemeldet" - genau rechtzeitig kurz vor Beginn der "fünften Jahreszeit". Ein weiteres Hobby des Paares ist ihr Oldtimer, ein Alfa Romeo Spider. Im Sommer fahren sie gerne mit dem Cabrio durch den Niederrhein.

Am Ende des Gesprächs betont Elke Tebartz erneut die Bedeutung des Zusammenhalts im Verein. Es sei wie in einer großen Familie, in der jeder jedem hilft.

(RP)
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