Kalkar-Appeldorn Das Kunsthaus Davidu verlässt Appeldorn

Kalkar-Appeldorn · Düve van Boggelen und Vincent Drost zieht es nach Berlin. Hier wollen sie einen kompletten Neuanfang wagen.

 Abschied vom Davidu: Düve van Boggelen und Vincent Drost (l.) wollen ihr Kunsthaus in Appeldorn verkaufen.

Abschied vom Davidu: Düve van Boggelen und Vincent Drost (l.) wollen ihr Kunsthaus in Appeldorn verkaufen.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Berlin und Appeldorn. Die Gegensätze könnten kaum größer sein. Das ist auch Düve van Boggelen und Vincent Drost bewusst. Aber genau dieser Kontrast reizt sie. Die beiden Künstler zieht es vom beschaulichen Niederrhein raus in die pulsierende Szene der deutschen Bundeshauptstadt. "Wir wollen keinen Status Quo, wir wollen Entwicklung. Hier haben wir das erreicht, was wir wollten, jetzt wollen wir etwas Neues aufbauen", sagt Düve van Boggelen. Gemeinsam mit seinem Partner hatte er sich im Jahr 2000 den Traum vom eigenen Haus erfüllt. Durch einen Immobilienmakler waren sie auf ein prächtiges Landhaus in Appeldorn aufmerksam geworden. "Wir waren sofort von dem Gebäude begeistert und haben es nach und nach unseren Wünschen entsprechend umgestaltet", erläutert Vincent Drost. "Davidu" nannten sie das Projekt.

Sie hatten die Idee von einem Kunsthaus, aber auch die Befürchtung, ob die Leute so etwas annehmen würden. Die taten es. Die Kurse der beiden waren bestens besucht. So bauten die Künstler ihr Angebot aus, ergänzten die Kurse durch eigene Ausstellungen und Werkschauen der Schüler. Dazu kam die Gestaltung des Gartens und Beteiligung am Tag der offenen Gartenpforte. Inzwischen ist das Haus so, wie sie es sich vorstellen. Genau das ist auch der Grund, um Abschied zu nehmen. "Wir haben das Gefühl, dass wir hier das erreicht haben, was wir wollten. Jetzt locken neue Herausforderungen." Das Duo hat nämlich die Leidenschaft entdeckt, Häuser und Wohnungen komplett zu renovieren. "Wir wollen aus etwas Schäbigem etwas Schönes machen. Ein Hausumbau quasi als Kunstprojekt. Wir wollen einen Bau aufwerten, auch durch die entsprechenden Möbel und Kunstwerke", berichten die beiden.

In Thüringen haben sie so ein Ferienhaus umgebaut, in Berlin haben sie zwei Wohnungen im Stil der Gründerzeit erworben. Wohnungen, die erst noch zu neuem Leben erwachen müssen. "Da werden wir noch viel Arbeit hineinstecken", meint Vincent Drost. Auch wenn die Niederländer den Ort verlassen, der Name "Davidu" wird bleiben. So soll auch das Projekt in Berlin heißen. Was da genau auf sie zukommt, wissen die Künstler nicht. "Das Jahr 2015 sehen wir als Sabbatjahr, als Pause, als Phase der Orientierung. Wir wollen einfach sehen, was sich in Berlin entwickelt." Ganz wird der Geist des Davidu den Niederrhein nicht verlassen. Zwei Schüler der Künstler spielen mit dem Gedanken, selbst Kurse anzubieten. Zudem wird der Pop-Chor "Choir Monday", der aus dem Haus hervorgegangen ist, wohl weitermachen.

Zudem machen die beiden Künstler ein besonderes Angebot. Sie wollen im Ferienhaus in Thüringen im Sommer Wochenkurse anbiete. "Wir würden uns sehr freuen, wenn dann auch einige unserer früheren Schüler vom Niederrhein kommen würden."

(RP)
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