Kranenburg Galerie Ebbers: Zehn Jahre voller Farbe

Kranenburg · Die Kranenburger Galerie im Siep feiert Jubiläum: Seit zehn Jahren zeigen Klaus und Sharon Ebbers Farbe auf ihren Wänden, frönen der Malerei. Zum Jubiläum zeigen sie Bilder im ganzen Gebäude und laden zum Tag der offenen Tür.

 Die Galeristen Klaus in Sharon Ebbers mit BIldern von Martin Mele, Hans-Willi Notthoff udn Richard Schur.

Die Galeristen Klaus in Sharon Ebbers mit BIldern von Martin Mele, Hans-Willi Notthoff udn Richard Schur.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Es ist das Licht, das in den Süden entführt, die warme Helligkeit, die aus den Bildern strömt: Da hängt ein Stück Italien an der Wand. Dörfer, die sich zartfarben an Berghänge schmiegen, Bäume, deren dunkle, flachen Kronen die flirrende Sonne kaum abschirmen können. Oder, auf einem anderen Bild, einfach das Licht, das durch die geöffnete Tür fällt. Am Lago di Lugano entstanden sie, an anderen Orten Norditaliens, als sei der Maler auf den Spuren seiner romantischen Vorgänger ins Land der blühenden Zitronen gezogen.

 Italienbilder von Hans-Willi Notthoff in der Jubiläumsausstellung.

Italienbilder von Hans-Willi Notthoff in der Jubiläumsausstellung.

Foto: Gottfried Evers

Hans-Willi Notthoff gehört zu den Künstlern, die die Galerie von Klaus und Sharon Ebbers seit Jahren begleitet. Hier war er immer wieder mit abstrakter Farbmalerei zu sehen, mit Kompositionen. Jetzt zeigt Klaus Ebbers Notthoffs geradezu romantische Landschaften: Zum Jubiläum seiner Galerie möchte er auch einmal einen anderen Blick wagen, seine Künstler mit anderen als den gewohnten Werken präsentieren. Dazu hat er nicht nur den Saal der Galerie genutzt, sondern seinen ganzen Hof geräumt. Platz für Bilder, die alle dem Credo des Galeristen folgen: Farbe auf die Wand! Dazu laden sie am Samstag und am Sonntag zum Tag der offenen Tür von 12 bis 17 Uhr ein. Am Sonntag, 14. September, spielt das New Electric Guitar Ensemble der Kreismusikschule Kleve unter Leitung von Raimund Philippi.

Im November 2004 organisierten die beiden ihre erste Ausstellung in dem einstigen Stall des kleinen Hofes am Siep 7. In erster Linie Maler der Münchner Akademie waren seither zu sehen, Jerry Zeniuk und seine Schüler, daneben u.a. Paul Schwer, aber auch Ulrich Erben. Auch im jetzigen Rückblick sind die Farbpunkte Zeniuks dabei, ebenso die Bildinstallationen und kleinen Skulpturen von Paul Schwer, die leuchtenden Szenen von Matthias Köster mit Claudia Schiffer und Kate Moss, die sich in den Raum wölbenden Bilder des Martin Mele oder die starken Arbeiten von Julia Winter, die auch die Jahresgabe der Galerie schuf. Von Köster werden frühe Arbeiten in Gips dazukommen: Die werden wie ein Grafito in Gipsplatten gemalt. "Die leuchten, trotz des matten, saugenden Untergrunds", verspricht Klaus Ebbers. Man trifft aber auch das kleine mit pastosem Pinselstrich auf die Leinwand geworfene Meerschweinchen von Cornelius Völker neben einer saftig auf die Leinwand gemalten Himbeere des selben Malers. Schräg gegenüber locken ganz kleinen Farbfelder von Richard Schur. Und mittendrin eine lichte, klare Linie im Raum: Eine kleine Skulptur von Günther Zins, die einen minimalistischen Akzent in die Farbe setzt.

Die Kontakte zu den Künstlern haben sich in den zehn Jahren Galeriearbeit vertieft, sagt Ebbers, die Kontakte zu Kunden und Künstlern sind gefestigt. "Wir haben das Gefühl, als Galerie angekommen zu sein", sagt er. Mit den wirtschaftlichen Schwankungen im Nachbarland änderte sich auch die Kundenstruktur: Die Zeiten, als niederländische Kunstfreunde 70 Prozent des Umsatzes ausmachten, sind vorbei. Das Schönste an den zehn Jahren sei, in Wohnungen auf Bilder aus der Galerie zu treffen, sinniert der Galerist.

Die Ausstellung "10 Jahre" ist bis Anfang Oktober zu sehen, Mi bis Fr. 15 bis 19 Uhr, Sa 11 bis 15 Uhr.

(RP)
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