Kleverland Illegale Entsorgung von Müll und Abfällen im Wald
Kleverland · Der Herbst rückt näher und die Gärten werden für den Winter vorbereitet: Sträucher und Bäume werden zurückgeschnitten, Laub zusammengerecht und der Rasen letztmalig gemäht. Doch wohin mit dem vielen Grünabfall? Die Entsorgung in der freien Natur ist illegal.
Die Biotonne ist zu klein, da aus Kostengründen die kleine Tonne genommen wird und im Garten möchte man keinen Komposthaufen haben. Fliegen und anderes Getier soll nicht angelockt werden. Was ist also besser geeignet als die freie Natur, die gleich vor der Haustür oder hinter dem Gartenzaun beginnt. Flugs wird per Schubkarre der ganze Grünabfall in den angrenzenden Wald gekippt. Der wird das schon ertragen, liegen doch genug abgebrochene Äste und Laub im Wald.
Nur hier muss gesagt werden: Das ist illegale Abfallentsorgung und kein Kavaliersdelikt. "Was würden Sie sagen, wenn der Nachbar Ihnen Grünabfälle über den Gartenzaun werfen würde?", fragt Hanns-Karl Ganser vom Regionalforstamt Niederrhein. Die Entsorgung von Müll im und am Wald ist nach dem Landesforstgesetz NRW (LFoG) illegal. Da heißt es: "Abfälle zur Beseitigung dürfen im Wald weder fortgeworfen noch außerhalb dafür vorgesehener Anlagen oder Einrichtungen behandelt, gelagert oder abgelagert werden." Müllablagerungen verunstalten die Landschaft und gefährden die Umwelt.
Des Weiteren kann das Entsorgen von Pflanzenabfällen im Wald eine Ansiedlung gebietsfremder Arten mit sich ziehen. Dies hätte zur Folge, dass heimische Arten von gebietsfremden Arten verdrängt werden und es zu einer Florenverfälschung kommt. Aber auch Gefahren für den Menschen können daraus resultieren, wie zum Beispiel durch die Einschleppung des Riesenbärenklaus (Verätzungen der Haut).
Der Landesbetrieb Wald und Holz weist darauf hin, dass dies eine Ordnungswidrigkeit darstellt, die mit einer Geldbuße bis zu 25.000 Euro geahndet werden kann.
