Kleve Kellens Gymnasiasten als Klimaschützer

Kleve · Konrad-Adenauer-Schüler und -Schülerinnen haben in einem Biologie-Leistungskurs einen Sticker entworfen, der zum Energiesparen anregen soll, und verschickten Exemplare auch ins Ausland - beispielsweise an alle Goethe-Institute.

 Stolz präsentieren die Schüler und Schülerinnen des Biologie-Leistungskurses einige der beiden Sticker, die sie im Rahmen ihres Projektes entworfen, produziert und verteilt haben.

Stolz präsentieren die Schüler und Schülerinnen des Biologie-Leistungskurses einige der beiden Sticker, die sie im Rahmen ihres Projektes entworfen, produziert und verteilt haben.

Foto: Gottfried Evers

Eigentlich wollten fünf Schüler aus dem Biologie-Leistungskurs des Konrad-Adenauer-Gymnasiums nach Paris zur Weltklimakonferenz fahren. Doch die aktuellen Ereignisse haben ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sie wollten dort bei den öffentlichen Begleitprogrammen auf ihr Klimaschutz-Sticker-Projekt aufmerksam machen, das in ihrem Leistungskurs konzipiert wurde. "Seit etwa einem Dreivierteljahr gibt es die Sticker, sie wurden weltweit verschickt", erklärte Biologielehrer Wolfgang Tyssen, der nun gemeinsam mit seinen Schülern das Projekt vorstellte. Der von den Schülern konzipierte Sticker wird an Lichtschalter geklebt und erinnert so jeden daran, das Licht auszuschalten, wenn es nicht benötigt wird.

Lukas Bongartz, 17 Jahre, erinnerte an die Anfänge: "Einige unseres Leistungskurses besuchten in den Niederlanden eine Euregio-Veranstaltung zum Thema Klimawandel. In Workshops entwickelten wir verschiedene Ideen dazu." Das habe man den Mitschülern vorgestellt und der gesamte Kurs war der Meinung, da gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. Im Mittelpunkt stand die Frage: "Womit können wir die größten Änderungen erzielen?" Es wurde festgestellt, dass es sehr wichtig ist, das Bewusstsein für eine Veränderung des Klimas ins tägliche Leben jedes Einzelnen einzubinden. Das Projekt sollte möglichst viele Menschen erreichen. Die Schüler fragten auch in Grundschulen nach, was die Kinder über das Thema wussten. So kamen sie schließlich auf die Sticker-Idee.

Es gibt einen kindgerechten mit einem Eisbären auf einer schmelzenden Eisscholle sowie einer, in einer Gedankenblase qualmenden CO2-verschmutzende Fabrik. Ein weiterer grüner Sticker ist beschriftet mit: "Verantwortung für unser Klima." Und "Strom aus, wo es Sinn macht. Mach mit und steck andere an!"

Zunächst in der Schule und in den Familienhaushalten geklebt, macht der Sticker nun seinen Weg durch öffentliche Gebäude, in Ämter und in die Welt. "Wir haben sie zunächst NRW-weit verschickt, danach ins Ausland", erklärte die 19-jährige Jana Verfürth. Das sei wie beim Schneeballsystem, jeder erzähle es weiter. "Ich habe ein Paket mit 300 Stickern nach Schottland gesendet, das Interesse dort war groß", erzählte Julia Liebeton. Auch an alle Goethe-Institute weltweit sei der Sticker gegangen. "Auf der Website der Kinderzukunftswerkstatt, die das Projekt unterstützt, sind alle teilnehmenden Ämter und Institutionen aufgelistet", so Tyssen. Auch die Bezirksregierung hat ihre Hilfe zugesagt. Von ihr sollen die Versandkosten übernommen werden.

Aber noch mehr Menschen sollen ins Boot geholt werden nach dem Motto "Jeder Mensch ist Teil des Problems, aber auch Teil der Lösung." Die Schüler sagen, dass sich mit dem Projekt ihre eigene Einstellung und ihr Bewusstsein geändert haben. "Früher habe ich die Heizung aufgedreht und die Türe offen stehen lassen. Das passiert mir heute nicht mehr", sagte die 18-jährige Louisa Schiemann. "Ich bekomme eine Krise, wenn jemand das Licht einfach anlässt", meinte Jana Verfürth. Heinz Bernd Westerhoff, kommissarischer Schulleiter, lobte die Schüler für ihr Engagement. "Jeder kann helfen, das Klima zu schützen, das zeigt dieses Projekt." Das Motto der Klimakonferenz heißt treffend: "Wir sind die erste Generation, die die Folgen des Klimawandels spürt, und wir sind die letzte, die dagegen etwas tun kann."

(moha)
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