Kleve Kindergarten-Aktion gegen Hundekot-Haufen

Kleve · Seit fünf Jahren markieren die Kinder der Kindergärten Morgenstern, Sonneblume und Purzelbaum und der Karl-Leisner-Grundschule die Hundehaufen auf den Wegen rund um Kindergärten und Schule.

"Hundehaufenaktion" in der Klever Südstadt
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"Hundehaufenaktion" in der Klever Südstadt

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Ein Fähnchen nach dem anderen leuchtet gelb in der Nachmittagssonne. Sie bilden ein Spalier entlang des Bürgersteigs, die meisten stecken zwischen den Randplatten des Gehwegs und den Spriegelzäunen der angrenzenden Wohnhäuser. Jedes dieser Fähnchen steckt in der Hinterlassenschaft eines Vierbeiners. Das Erste direkt gegenüber dem Eingang des Kindergartens Morgenstern an der Rolandstraße. Nachdem die Morgenstern-Kinder es eindeutig als Hunde-"A-A" identifiziert haben, wird sachlich das Stöckchen vom Fähnchen hineingerammt: Die vier bis fünfjährigen der Mond- und der Sonne-Gruppe sind unterwegs, die Hundehaufen auf der Straße zu markieren.

 Ingrid Koenen mit ihrem Dackel "Paula" wird von Kindergartenkindern über den Sinn der Hundekot-Haufen informiert.

Ingrid Koenen mit ihrem Dackel "Paula" wird von Kindergartenkindern über den Sinn der Hundekot-Haufen informiert.

Foto: Gottfried Evers

Seit fünf Jahren läuft im Herbst in der Klever Südstadt die "Hundehaufenaktion" der Kindergärten Morgenstern, Purzelbaum und Sonnenblume zusammen mit der Karl-Leisner-Grundschule. Gestern liefen sie in einem "Sternmarsch" zum Treffpunkt Kinderspielplatz an der Braun- und Brüningstraße, wo es für Kakao und Kuchen gab.

Im Morgenstern haben die Kindergruppen die Fähnchen zuvor gebastelt. Das Material gab's von der Stadt. "Wir haben über Hunde gesprochen und was die Hundebesitzer tun müssen, damit die Haufen nicht auf dem Weg liegen", sagt Desiree Mischke. Dabei wurden die Fähnchen an die Stöckchen getackert und die roten Kreise um die Verbotsschilder gemalt. Mischke ist Jahrespraktikantin wie Julius Schoelen und begleitet die Kinder auf ihrem Weg. "Ich hätte nicht gedacht, dass wir so viele Haufen finden" sagt Mischke und schaut zurück auf das Spalier der Fähnchen.

Dabei muss das gar nicht sein, sagt sie. Selbst der vierjährige Joel weiß Bescheid. Ernst sagt er von unten auf Mischke hinaufschauend, dass man in die Haufen hineintreten kann. Das wär doch fies. Und er sagt, dass die Hundebesitzer doch die Hinterlassenschaft der Tiere in Tütchen mitnehmen möchten.

Gegen die Tiere haben die Kleinen nichts. Ganz im Gegenteil: Dackel Paula wird freudig begrüßt, als er der Truppe um Schoelen und Mischke mit seinem Frauchen Ingrid Koenen entgegenkommt. Schnell stecken die Kleinen ihr einen gelben Zettel entgegen. Auch den gab's von der Stadt. Darauf wird ermahnt, dass immer wieder Spielflächen und Wege durch Hundekot verunreinigt sind und nicht angeleinte Hunde Kinder und Spaziergänger erheblich verunsichern können. "Bitte führen Sie ihren Hund an der Leine und entfernen Sie den Kot ihres Hundes mit einem Kot-Tütchen", heißt es weiter als Aufforderung. Eine Aufforderung, der der Ordnungs- und Sicherheitsdienst der Stadt (OSD), der die Aktion begleitet, auch Nachdruck verleihen kann. Notfalls mit einem Bußgeld.

Es sei wichtig, die Aktion zu wiederholen, sagt Renate Heeks von der Leitung des Morgenstern-Kindergartens. Immer, wenn die Fähnchen da waren, wird eine Zeit lang die Zahl der Haufen weniger. Aber eben nur eine Zeit lang. Stadtsprecher Jörg Boltersdorf bestätigt, dass die Aktion auch über die Südstadt hinaus das Problem Hundehaufen ins Bewusstsein rückt. Die Auswirkung und deren Dauer wolle der OSD künftig dokumentieren.

(RP)
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