Kleve Minister lobt „Haus Ausblick“

Kleve · NRW-Familienminister Armin Laschet besuchte gestern die Jugendhilfeeinrichtung „Haus Ausblick“ in Till. Sie ist die einzige in NRW, die so intensiv straffällig gewordene Jugendliche betreut. Das sei vorbildlich, so Laschet

KREIS KLEVE Sie ist noch nicht richtig eröffnet und kann schon erste Erfolge vorweisen: Hilde Benninghoff-Giese von Haus Ausblick schilderte gestern den Fall eines straffällig und auffällig gewordenen 15-Jährigen, der seit geraumer Zeit in Haus Ausblick in Till betreut wird und dort schon Anzeichen zeigt, dass er seine Aggressionen in den Griff bekommt. Bennighoff-Giese ist Fachreferentin des Trägers EJF Kaiserswerther Jugendhilfe, der die Einrichtung in Till betreibt.

Voll des Lobes

Familienminister Armin Laschet war denn auch gestern voll des Lobes für diese Einrichtung, die er vor der eigentlichen Eröffnung von Haus Ausblick durch Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter besucht hatte. Das mit gutem Grund: Hatte Laschet doch im Vorfeld diese Einrichtung als Erziehungscamp bezeichnet und für Irritationen gesorgt, als er sie versehentlich nach Neukirchen-Vluyn verlegte.

„Dieses Verwechslung tut mir Leid“, sagte der Minister gestern im Rathaus der Gemeinde Bedburg-Hau. Hier wurde er von Bürgermeister Peter Driessen begrüßt, nachdem man zusammen die Einrichtung besichtigt hatte..

Zuvor hatte Armin Laschet Haus Ausblick als vorbildlich für NRW gelobt. Er dankte vor allem den Bürgern in Bedburg-Hau, die diese Einrichtung zugelassen hätten. „Wir wünschen, dass noch mehr Kommunen in NRW diesem Beispiel folgen und weitere Einrichtungen dieser Art möglich werden“. so der Minister. Zwar gebe es 530 Jugendeinrichtungen, die auf 23 000 Plätzen Kinder und Jugendliche im Rahmen der Hilfen zur Erziehung betreuen. Aber in Haus Ausblick gibt es einen hohen Betreuer-Bewohner -Schlüssel, der eine intensive Betreuung erst möglich macht.

Bis jetzt sind dort, so Benninghoff-Giese, fünf Kinder untergebracht, später sollen es acht werden. Allen Kindern soll mit der Betreuung in Till die Möglichkeit eröffnet werden, wieder den Weg zurück in die Gesellschaft zu finden. Auch die Vertreterin der Einrichtung bedankte sich bei den Bedburg-Hauern und vor allem den Tillern, dass der Ort die Einrichtung mittrage. „Hier wird mit pädagogischen Konzepten dem Thema Jugendkriminalität begegnet und werden straffällige Kinder und Jugendliche durch eine konstante und verlässliche Rund-um-die-Uhr-Betreuung auf ein Leben ohne Straftaten vorbereitet“, so Laschet.

Auch Manfred Palmen, Staatssekretär im Landesinnenministerium, lobte das Konzept der Anlage. „Wir hoffen, weitere Orte zu finden, die solche Einrichtungen mittragen“, so Palmen. Finanziert wird Haus Ausblick über die Kommunen, aus denen die Bewohner kommen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort