Kleve Rekordzuwachs an Arbeitslosen

Im Nordkreis haben sich allein im Januar 586 Menschen aus Kranenburg, Kleve, Bedburg-Hau und Kalkar bei der Arbeitsagentur als Arbeitslose gemeldet. Niederrhein: Quote stieg in einem Jahr mit 24,8 Prozent am stärksten.

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Foto: ddp

Die tiefste Rezession seit Bestehen der Bundesrepublik hat zu einem massiven Einbruch auf dem Arbeitsmarkt im Nordkreis geführt. Bei der Arbeitsagentur in Kleve, die Kranenburg, Kleve, Bedburg-Hau und Kalkar betreut, haben sich im Januar 586 Menschen als Arbeitslose gemeldet. "Das ist wohl ein trauriger Rekordzuwachs”, kommentierte gestern der Leiter der Klever Agentur, Dieter Kolb, die Zahlen. In diesen Zugängen sind noch nicht die Beschäftigten von National Starch, das sein Werk in Kleve Mitte des Jahres schließen will, und alle ehemaligen Ipsen-Beschäftigten enthalten, die für ein Jahr in der Transfergesellschaft zur Qualifizierung für neue Arbeitsplätze tätig sind.

3560 Menschen sind im Nordkreis als Jobsuchende registriert. Das entspricht einer Quote von 8,7 Prozent; die im Dezember noch bei 8,2 Prozent gelegen hatte. Erschütternd ist, dass nach Agenturangaben die Arbeitslosenquote in Kranenburg, Kleve, Bedburg-Hau und Kalkar mit 24,8 Prozentpunkten gegenüber Januar vergangenen Jahres den höchsten Anstieg in den örtlichen Bezirken der Arbeitsagentur Wesel aufweist, die am Niederrhein für die Kreise Kleve und Wesel zuständig ist. Vor einem Jahr habe es bei der Agentur in Kleve 707 Jobsuchende weniger gegeben, so Kolb. Die Quote lag damals bei sieben Prozent.

Arbeitslose aus Niederlanden

Der harte Winter und die "kritische Wirtschaftsentwicklung” hätten zum deutlichen Zuwachs der Arbeitslosenzahl geführt, sagte der Leiter der Klever Agentur. Die Stellensuchenden seien aus allen Wirtschaftsbereichen gekommen. Der Arbeitsmarkt im Nordkreis sei auch hart getroffen worden, weil etliche Menschen aus Kranenburg, Kleve, Bedburg-Hau und Kalkar ihre Stelle in den Niederlanden verloren hätten. Aus vier Kommunen haben sich nach Agenturangaben in diesem Monat 347 Frauen und Männer aus der "Arbeitslosigkeit abgemeldet”. Davon hätten nur 135 eine Erwerbstätigkeit aufgenommen, erklärte Kolb. Die anderen Menschen seien in berufliche Qualifikationen vermittelt worden, um ihnen künftig bessere Vermitlungschancen auf dem Arbeitsmarkt zu geben. Einige Arbeitslose seien nicht mehr in der Statistik, weil sie in Rente gegangen seien. Es gebe aber auch einen Hoffnungsschimmer, betonte der Experte. Arbeitgeber hätten im Januar bei der Klever Agentur 105 neue Stellen gemeldet. 259 Kräfte werden nun gesucht. Über die Hälfte der offenen Stellen seien bei Zeitarbeitsunternehmen.

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