Kalkar-Wissel Seit 50 Jahren Campen am Wisseler See

Kalkar-Wissel · Mitte Juni feiert der Ferienpark Wisseler See sein Jubiläum. Neben Schwimmen und Camping gehören heute auch Tagungen und Konzerte zum Programm. Originelle Übernachtungsmöglichkeiten für abenteuerlustige Familien.

 Schon damals setzte Wissel auf die Rettungsschwimmer der DLRG.

Schon damals setzte Wissel auf die Rettungsschwimmer der DLRG.

Foto: Getlinger

Sand, Kies und Lehm benötigt die Bauindustrie nicht erst neuerdings - bereits in den 1930-er Jahren gab es einige Nachfrage nach diesen Materialien. Kalkar-Wissel war dabei eine der ersten Abbaustätten in der Region. Sobald eine Wasserfläche existierte, gab es natürlich die ersten Schwimmer, ein offizieller Badebetrieb entwickelte sich jedoch erst ab 1963 - schon damals in Zusammenhang mit dem Campingplatz, der nun sein 50-jähriges Bestehen feiert. Am Samstag und Sonntag, 13. und 14. Juni, laden der Freizeitpark Wisseler See und Gerhard Fonck als Bürgermeister Kalkars zum Jubiläum ein. Während am Samstag ein "High Fidelity"-Konzert mit Liveact stattfindet (Eintritt 15 Euro), ist am Sonntag nach dem ökumenischen Gottesdienst Tag der offenen Tür.

 Die Freude am Einfachen ist geblieben. Aber heute gibt es neben Zelt und Wohnwagen originelle Unterkünfte wie die Wikingertonnen.

Die Freude am Einfachen ist geblieben. Aber heute gibt es neben Zelt und Wohnwagen originelle Unterkünfte wie die Wikingertonnen.

Foto: Evers

Aus der damaligen "Erholungsstätte" ist der Freizeitpark geworden; wie früher gehören Campingplatz und Naturfreibad dazu, eine große Event- und Sporthalle birgt viele Möglichkeiten. Während es jedoch vor 50 Jahren üblich war, schlicht sein Zelt aufzubauen, haben die Anlage heute längst die Eigentümer von Wohnwagen im Griff. Viele sind Dauercamper, ähnlich viele kommen für einige Sommerwochen oder -monate. Solche wie Familie Steffen aus Moers, die schon in der vierten Generation in Wissel campen. "Mein Mann und ich haben den See, als wir 1966 - noch unverheiratet - mit unserem Käfer unterwegs waren, kennengelernt. Für Wassersportler ist das Gelände einfach ideal, und mein Mann kann auch noch seinem Hobby Segelfliegen nachgehen", berichtet Luzia Steffen. Längst ist die Familie vom Zelt auf Wohnwagen und feste Vorzelte umgestiegen, bis heute kommt die 94-jährige Uroma mit, und auch die Enkel-Generation ist in Wissel fast zuhause.

Seit einigen Jahren bietet der Park auch komfortablere Übernachtungsmöglichkeiten in Chalets und anderen mehr oder weniger festen Behausungen. Neu in dieser Saison: Fünf (gegenüber bisher zwei) Schlaftonnen, Sechs-Personen-Chalets und eine 2+2-Hütte. Letztere ist ein Angebot für Familien, in denen sich Eltern und Kinder nicht einigen können, welche Art von Camping es sein soll. Der goldene Mittelweg: Die Eltern schlafen im kleinen Chalet, die Kinder können vor der Tür das zum Haus gehörende Zelt aufschlagen.

"Und wenn die Nacht doch zu gruselig oder zu kalt wird, kann der Nachwuchs zurück ins Häuschen schlüpfen und findet dort ein gemütliches Matratzenlager auf dem Holzboden oberhalb der Eltern vor", erklärt Geschäftsführerin Daniela Dellemann. Besonders originell und trotz überschaubarem Raumangebot sehr beliebt sind die "Schlaftonnen" im Wikingerdorf. Schon die langen Mai-Wochenenden wurden gut gebucht; für Ferienzeiten sei schon jetzt kaum mehr etwas zu bekommen. Es sei denn, die Gäste kommen mit dem eigenen Wohnwagen oder Zelt - dafür ist praktisch immer Platz. Zumal die echten Dauercamper weniger werden. "Die älteren Stammgäste hören irgendwann auf mit dem Camping, und die Jungen wollen lieber nur ab und zu bei uns Ferien machen und noch anderes von der Welt sehen", weiß die Platz-Chefin.

Sobald das Wetter es zulässt, wird auch das Naturfreibad wieder geöffnet - an den Wochenenden sind Schwimmer schon Anfang Mai willkommen. "Einige Stammgäste schwimmen jetzt schon, obwohl wir den See natürlich nicht heizen können", sagt Dellemann schmunzelnd. Die Gastronomie ist seit Ostern in Betrieb. Wer lieber am Strand sitzt als im Wasser zu frieren, kann den Seglern bei ihrem Hobby zusehen. Tretbootfahren ist eine Alternative.

(RP)
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