Lokalsport Joker Baran trifft in letzter Sekunde

Kleve · Fußball-Landesliga: Der 1. FC Kleve verteidigt die Tabellenführung durch einen 2:1-Heimsieg gegen den 1. FC Viersen. Der alles entscheidende Treffer fällt in der Nachspielzeit. Nächsten Sonntag kommt der SV Straelen nach Kleve.

 Fabina Buttgereit (rechts) bleibt in dieser Szene Zweikampfsieger. Der 1. FC Kleve behauptete gestern gegen Viersen die Tabellenspitze.

Fabina Buttgereit (rechts) bleibt in dieser Szene Zweikampfsieger. Der 1. FC Kleve behauptete gestern gegen Viersen die Tabellenspitze.

Foto: Stade

Die Zuschauer am Klever Bresserberg wurden gestern tatsächlich bis zur buchstäblich letzten Sekunde auf die Folter gespannt. Als beim Stand von 1:1 wirklich niemand mehr damit rechnete, schlug Sezgin Baran in der Nachspielzeit zu. Der in der 85. Minute eingewechselte Joker wurde vom ebenfalls nach der Pause auflaufenden Pierre Wetzels steil bedient und brachte das Leder aus sechs Metern an Torwart Thomas Gerdes vorbei im Viersener Kasten unter.

Der Jubel im Klever Lager kannte nach dem Siegtreffer zum 2:1 keine Grenzen mehr, während die Gäste aus Viersen die Fußballwelt nicht mehr verstanden. Schiedsrichter Tim Theven beendete postwendend die Partie.

"Für meinen Kollegen Willi Kehrberg tut es mir echt leid", meinte FC-Trainer Thomas von Kuczkowski anschließend.

In den ersten 45 Minuten hatten sich die Rot-Blauen wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. Gegen die tief in der eigenen Hälfte stehenden Viersener lief nicht viel zusammen. Der Führungstreffer der Gäste fiel freilich wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Einen Einwurf verlängerte Melih Karakas per Kopf in die FC-Maschen (10.). Ein erstes zaghaftes Lebenszeichen der Klever gab es erst nach gut einer halben Stunde. Haals Kopfball nach Forster-Flanke bereitete Schlussmann Gerdes aber keine Probleme. Pascal Hühners vermeintlicher Ausgleich in der 32. Minute wurde wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben. Eine schöne Ballstafette mit unzureichendem Abschluss von Tim Haal war die ganze Ausbeute im ersten Abschnitt (35.). Die Zuversicht auf der gestern ordentlich besetzten Tribüne hielt sich in Grenzen.

FC-Trainer von Kuczkowski reagierte in der Pause, nahm Innenverteidiger Patrick Braun aus der Partie, um mit Pierre Wetzels die Offensive zu beleben. Umut Akpinar rückte aus dem defensiven Mittelfeld zentral in die Viererkette. Nachdem Viersen zweimal den Ausbau der Führung verpasstb hatte, zwang Fabio Forster den Gäste-Keeper per Schlenzer zu einer Parade (58.). Torjäger Tobias Gorgs vergab aus acht Metern die Riesenchance zum Ausgleich (66.). Die 78. Minute hatte es in sich. Erst reklamierten die Klever nach Handspiel eines Gäste-Verteidigers im Strafraum auf Elfmeter, dann markierte Tobias Gorgs, nachdem zuvor Viersens Keeper Gerdes regelwidrig im Fünfmeterraum behindert worden war, den 1:1-Ausgleich. Typischer Fall von ausgleichender Ungerechtigkeit. Als sich beide Mannschaften auf jeweils einen Zähler eingestellt hatten, schüttete Glücksgöttin Fortuna ihr Füllhorn aus und die drei Punkte blieben nach Barans Treffer in letzter Sekunde in der Volksbank-Arena am Bresserberg.

"Das war ein absolut glücklicher Sieg", stellte von Kuczkowski nach dem Abpfiff fest. "Vor der Pause haben wir Tempo und Schärfe vermissen lassen. In der zweiten Halbzeit waren wir offensiver ausgerichtet." Nächsten Sonntag kommt Straelen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort