Fußball Rot-Blau seit drei Ligaspielen ohne Sieg
Kleve · Fußball-Landesliga: Die wichtigen Spiele für den 1. FC Kleve reißen nicht ab. Morgen kommt der Tabellendritte Union Nettetal.
Der verletzte Kapitän des Landesliga-Spitzenreiters 1. FC Kleve, Fabio Forster, verfolgte die letzten Spiele seiner Teamkollegen schweren Herzens am Spielfeldrand. Auch am vergangenen Sonntag beim 0:0 in Uerdingen war er vor Ort. Was er sah, war eine Klever Mannschaft, die bei weitem nicht ihr Potenzial ausschöpfte und sich der Spielweise ihres Gegners anpasste. Statt den Ball über die Mittelfeld-Wirbelwinde Pascal Hühner, Levon Kurikciyan und Tigran Gazarjan schnell nach vorne zu tragen, verloren sie viel zu oft bereits weit vor dem gegnerischen Strafraum den Ball. Das fiel auch Forster auf, und deswegen suchte er nach dem Schlusspfiff mit dem derzeitigen Spielführer Mike Terfloth und Trainer Thomas von Kuczkowski das Gespräch.
Unter der Woche im Kreispokal beim B-Ligisten SG Kessel/Hommersum-Hassum sah man bei den Klevern gegen eine leidenschaftlich kämpfende Gocher Mannschaft kaum eine nennenswerte Verbesserung. Im morgigen Heimspiel gegen Union Nettetal dürfen sich die Schwanenstädter eine solche Leistung jedoch kein weiteres Mal erlauben. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist dieses Spiel - Erster gegen Dritter - ein absolutes Topspiel", sagt von Kuczkowski. Nach dem Ende der Hinrunde hatten die Rot-Blauen einen Acht-Punkte-Vorsprung auf die Nettetaler. Dieser ist in den drei Partien nach der Winterpause auf vier Zähler halbiert worden. Außerdem haben die Klever mit dem VfB Homberg, VfL Rhede und dem FSV Duisburg noch drei weitere Gegner im Kampf um den Aufstieg, die ebenfalls Punkte gut gemacht haben. Sollten die Schwanenstädter allerdings gegen Nettetal ihren 14. Saisonsieg holen, wäre das nicht nur fürs eigene Selbstvertrauen enorm wichtig, sondern würde auch der Konkurrenz zeigen, dass man noch nicht abzuschreiben ist.
Von Kuczkowski blickt den morgigen 90 Minuten positiv entgegen. Das werde ein richtig gutes Spiel werden, meint der Klever Coach und liefert die Begründung gleich anschließend. "Anders als St. Tönis, Rhede und Uerdingen will Nettetal selbst auch Fußball spielen und sucht sein Heil nicht in der Defensive." Dass den Klevern solche Gegner mehr liegen, zeigte die Vergangenheit bereits oft. Zu unterschätzen ist die Union-Mannschaft dennoch nicht. "Wir wissen um die Gefährlichkeit und die Routine, die Nettetal hat", so von Kuczkowski, der mit seinem Team unter anderem auf den Ex-Klever Tobias Gorgs treffen wird, der bis zum vergangenen Sommer noch für die Bresserberger stürmte.
Auf dem eigenen Rasenplatz wollen die Schwanenstädter morgen wieder ihre gewohnten Stärken ausspielen. "Wir müssen unsere Schnelligkeit ins Spiel bringen, und die von Nettetal möglichst ausschalten", meint von Kuczkowski. Der Klever Coach geht mit sehr viel Selbstbewusstsein in diese Begegnung. "Wir sind der Tabellenführer. Nettetal muss sehr viel investieren, um uns zu schlagen. Aber auch wir werden sehr viel investieren müssen, um zu gewinnen."
Als Schlüsselspieler könnte nach Meinung des Klever Trainers mit seiner Robustheit und Kopfballstärke Tim Haal werden, der unter der Woche im Kreispokal zum ersten Mal wieder ohne Maske, die er wegen eines Nasenbeinbruchs tragen musste, ihn aber zu stören schien, agierte. Nicht mit von der Partie sein wird Lukas Erhardt. Der junge Abwehrspieler, der sich mit guten Leistungen nach nur kurzer Zeit einen Stammplatz auf der rechten Abwehrseite gesichert hatte, ist morgen verhindert.
