Fußball Taktische Veränderung führt zum Erfolg

Kleve · Nach zehn Minuten lagen die Rot-Blauen bei Viktoria Buchholz bereits mit 0:1 zurück. Dank einer tollen Reaktion in der zweiten Hälfte gewannen die Schwanenstädter aber doch noch mit 3:1.

 Tanju Acikgöz (Mitte) wurde gestern in Buchholz in der Schlussphase eingewechselt. Die Rot-Blauen gewannen mit 3:1.

Tanju Acikgöz (Mitte) wurde gestern in Buchholz in der Schlussphase eingewechselt. Die Rot-Blauen gewannen mit 3:1.

Foto: Gottfried Evers

Das gestrige Fußball-Landesliga-Duell zwischen dem Abstiegskandidaten Viktoria Buchholz und dem 1. FC Kleve kam ein wenig einer Wundertüte gleich. Viel hatte sich schließlich bei den Schwanenstädtern in der Winterpause getan - allen voran die Verkündung, dass FCK-Coach Thomas von Kuczkowski die Rot-Blauen zum Saisonende verlassen wird. "Viele hatten ja befürchtet, dass meine Mannschaft nun die Spannung nicht mehr hoch hält. Aber heute hat sie allen das Gegenteil gezeigt und sich wirklich richtig reingehängt", sagte "Kucze" nach einem letztlich verdienten 3:1 (0:1)-Auswärtssieg sichtlich erleichtert. Er hatte der Partie in Duisburg bereits unter der Woche eine hohe Bedeutung zugemessen.

Denn die Form seines Teams konnte selbst der Klever Trainer nach einer durchwachsenen Vorbereitung mit mehreren Spielausfällen und witterungsbedingten Trainingsumgestaltungen nicht richtig einschätzen. Die personell zudem noch angespannte Lage machte die Situation gestern nicht besser. Immerhin wurde aber noch Stürmer Jan-Luca Geurtz rechtzeitig zum Training am Freitagabend wieder fit, so dass ihn "Kucze" in Duisburg von Beginn an auflaufen ließ.

Doch die abstiegsbedrohten Gastgeber überraschten schon in der Anfangsphase mit ihrer offensiv-gefährlichen Spielweise. Tim Ramroth (2.), Nils Scharwächter (4.), Marcel Bockting (8.) und Felix van Berk (9.) vergaben in den ersten Spielminuten gleich mehrere Großchancen. Die frühe Buchholzer Führung, die Bockting nach zehn Zeigerumdrehungen erzielte, war da nur eine Frage der Zeit und die Schwanenstädter hatten sogar Glück, dass sie die Anfangsphase mit nur einem Gegentor überstanden. Kleves Geurtz hätte allerdings in der 27. Minute auch den Ausgleich erzielen können.

Nach dem Seitenwechsel nahm Thomas von Kuczkowski dann eine vielleicht sogar längst fällige taktische Veränderung vor. Angefangen hatten die Rot-Blauen mit einem 4-1-4-1-System, mit dem sie den Gegner aber kaum unter Druck setzen konnten. Dies gelang ihnen später mit einem 4-3-1-2-System, bei dem Mittelfeldspieler Levon Kurikciyan die typische Spielmacher-Position hinter den beiden Stürmern Otman Maechouat sowie Jan-Luca-Geurtz einnahm, deutlich besser.

Innerhalb von noch nicht einmal zehn Minuten drehten die Klever, bei denen Innenverteidiger Heinz-Josef Peters nach langer Verletzungspause sein Comeback gab, anschließend die Partie: Erst traf Maechouat zum 1:1 (62.), später folgten Tore von Bastian Grütter (64.) und Geurtz (69.). Eine weitere Chance ließ Letzterer sechs Minuten später vor den Augen von Ex-FCK-Kapitän Fabio Forster, der seine ehemaligen Mannschaftskameraden beim Auswärtsspiel in Duisburg besuchte, sogar noch liegen. Vor allem die Reaktion seines Teams in der zweiten Halbzeit und nach einem Pausenrückstand machte von Kuczkowski gestern aber zufrieden. "Die Jungs haben heute im Kollektiv überzeugt", lobte er. Und seine spürbare Freude darüber zeigte, mit wie viel Engagement und Herzblut der Coach die letzten Rückrundenspiele mit dem 1. FC Kleve trotz aller Spekulationen angeht.

(RP)
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