Kleve Warbeyen feiert Erntedank

Kleve · Das Erntedankfest hat für die Landwirte und Menschen in Warbeyen nicht nur eine Kirchentradition. Vielmehr geht es auch um das gemeinschaftliche Zusammenleben. Die Landwirte und Nachbarschaften mussten sich immer gegenseitig helfen, nicht nur um die Ernte einzuholen, sondern um auch gegen die Wetterkapriolen zu bestehen.

Aus dieser Gemeinschaftstradition entstanden die Wagenbaugemeinschaften aus Nachbarschaften, vom Fußballverein, der Freiwilligen Feuerwehr, den "Rentnerinnen" und 13 weiteren Gruppen. Gemeinschaftlich errichten die Wagenbauer jedes Jahr Wagen zu Themen, die sie im Jahr bewegt haben. Ganz oben stand dabei dieses Jahr das für die Landwirtschaft wohl unausweichliche Thema: Wetter. "Sturm Olivia reißt die Bäume aus, wir machen Kleinholz draus", lautete so dann auch das Motto des Wagens der Freiwilligen Feuerwehr Warbeyen.

"Chaoswetter 2010" kennzeichnete ein weiterer Wagen die diesjährigen Wetterkapriolen, von der extremen Hitze im Sommer, über den vielen Regen davor, bis eben zum Sturm Olivia. Als hätte es dieses Chaoswetter nie gegeben, zeigte das Wetter sich dann gerade an dem Sonntag von der besten Seite und beschenkte das Publikum am Wegesrand und dem Umzug einen goldenen Oktobertag mit 22 Grad. Eine eher familiäre Tradition nahm die diesjährige Erntedankkönigin Marie-Claire Schmahl auf. Die 19-jährige angehende Abiturientin des Konrad-Adenauer-Gymnasiums folgte der Familientradition und saß nun 30 Jahre nach ihrer Mutter auf dem Erntedankthron des letzten Wagens. "Wir haben heute noch extra das königliche Winken geübt", scherzen Mutter und Tochter strahlend in der Oktobersonne. Dass die Tradition des Umzugs heute immer noch gut ankommt, zeigt die Gruppe "Die Baersberger Zwerge". Hier hatten sich die Jungs der Familie beim Vater beschwert, dass sie bisher keinen Wagen hatten, und waren dieses Jahr mit vier Kettcar-Gespannen als neue Mottogruppe beim Umzug dabei.

(RP)
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