Köln Gewalttätige Proteste bei Ford — Prozess vertagt

Köln · Der Prozess gegen einen ehemaligen Ford-Arbeiter aus Belgien, der an gewaltsamen Protesten gegen die geplante Schließung des Ford-Werkes in Genk (Belgien) beteiligt gewesen sein soll, ist am Montag vertagt worden. Das teilte das Kölner Amtsgericht mit.

Köln: Prozess gegen ehemaligen Ford-Mitarbeiter beginnt
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Köln: Prozess gegen ehemaligen Ford-Mitarbeiter beginnt

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Der Belgier soll sich laut Anklage am 7. November 2012 mit knapp 200 Kollegen an einer Demonstration vor dem Kölner Ford-Werk beteiligt haben, die aus dem Ruder lief. Die Demonstranten sollen Steine und Feuerwerkskörper geworfen haben. Der Angeklagte sei vermummt gewesen und soll eine verglaste Tür eingeschlagen haben. Der Vorwurf lautet unter anderem auf Landfriedensbruch und Sachbeschädigung. Das Werk mit rund 4000 Beschäftigten wird Ende 2014 geschlossen.

Ausschreitungen bei Ford in Köln
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Vor Beginn des Prozesses gab es vor dem Gericht erneut eine Demonstration, die friedlich verlief. Belgische Ford-Arbeiter riefen dabei zur Solidarität mit ihrem Standort auf. An der Notwendigkeit der Werksschließung zum Jahresende habe sich seit 2012 trotz der leichten Markterholung aber nichts geändert, sagte ein Ford-Sprecher.

Die Nachfrage sei seit 2008 eingebrochen. Ohne die Sparmaßnahmen habe das Unternehmen in Europa eine Auslastung von unter 70 Prozent gehabt. Mit der Schließung von Genk und anderen Maßnahmen liege sie bei über 80 Prozent.

Die Staatsanwaltschaft hat gegen den Mann einen Strafbefehl über 60 Tagessätze à 30 Euro beantragt. Insgesamt werden 13 Beschäftigte beschuldigt. Am Montag sei nur einer von acht Zeugen erschienen, der Prozess solle am 5. November fortgesetzt werden, sagte ein Sprecher des Kölner Amtsgerichts.

(lnw)
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