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Korschenbroich Allergiker lassen Birken fällen

Korschenbroich · Es gibt viele Gründe, einen Antrag darauf zu stellen, dass Bäume gefällt werden. Allergien sind einer davon. Wenn ein Baum verschwindet, muss in der Stadt aber stets auch ein neuer Baum gepflanzt werden.

 Birken wie diese machen Allergikern in diesen Tagen große Probleme.

Birken wie diese machen Allergikern in diesen Tagen große Probleme.

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Wie viele Bäume es genau in der Stadt Korschenbroich gibt, weiß niemand. Auch Beigeordneter Georg Onkelbach nicht. Aber wie viele gekappt oder gefällt werden dürfen, das weiß der Beigeordnete ganz genau: 88 Anträge wurden im Jahr 2017 von Korschenbroicher Bürgern gestellt. Das berichtet der Beigeordnete heute den Mitgliedern des Umweltausschusses, die sich um 18 Uhr im Ratssaal treffen. Von den 88 Anträgen, die von der Stadt bearbeitet wurden, waren insgesamt 215 Bäume betroffen. Ihnen wurde die Spitze gekappt oder sie wurden gleich ganz gefällt. Betroffen waren 2017 in 35 Fällen nur Nadelgehölze und in 37 Fällen lediglich Laubbäume sowie in 16 Fällen sowohl Nadel- als auch Laubbäume. Für die Genehmigung von Anträgen nahm die Stadt im vergangenen Jahr insgesamt 4600 Euro ein.

Im Jahr 2017 wurden tatsächlich 115 Nadelbäume und 103 Laubbäume gefällt. Was bei den gefällten Laubbäumen auffällt, ist die Zahl der Birken. Ihnen rückte man in 26 Fällen zu Leibe. Dafür wurde oftmals eine entsprechende Allergie als Grund für die Fällung genannt. Ansonsten sind es oft Bauvorhaben, Umbauten, Sanierungen oder Erweiterungen, denen Bäume im Wege stehen. Zuweilen wird aber auch ein Garten komplett neu angelegt. Oder Bäume sind Stürmen zum Opfer gefallen, waren nicht mehr standsicher, konnten umknicken und abstürzen und dabei Menschen in Gefahr bringen. Dies sieht man insbesondere bei den Fichten. Sie sind mit einer Anzahl von 51 Spitzenreiter bei den gefällten Nadelbäumen. Denn sie wurzeln sehr flach und sind daher bei Stürmen besonders gefährdet.

Wer Bäume fällen lässt, der muss auch dafür sorgen, dass wieder neue gepflanzt werden. Das geschah im Jahr 2017 in insgesamt 84 Fällen, so dass 203 Bäume neu gepflanzt werden konnten. Was wurde neu gepflanzt? Nun, Birken waren nicht mehr dabei, wohl aber kleinkronige Baumarten wie Vogelbeer-Arten, Äpfel, Kirschen und Pflaumen, allerdings alle nur in der Zier-Ausführung. Hinzu kommen aber auch Feldahorn, Rotdorn, Säulenformen der Hainbuche und Eiche sowie hochstämmige Obstbäume. Bei den oftmals relativ kleinen Gärten sei der Trend zu kleinkronigen Baumarten verständlich, so der Beigeordnete. Daneben wurden aber auch großkronige Bäume wie Walnuss, Amberbaum, Eiche und Linde neu angepflanzt, und zwar dort, wie Grundstücksgrößen es zuließen.

Wer keinen neuen Baum pflanzen kann, der muss dafür zahlen. So nahm die Stadt im Jahr 2017 insgesamt 10.423,41 Euro ein, die dann auch für die Neuanpflanzung genutzt wurden. Der Trend zu Ersatzgeldzahlungen nehme zu, berichtet die Stadt Korschenbroich, die ansonsten feststellt, dass sich ihre Baumschutzsatzung bewährt habe.

(NGZ)
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