Korschenbroich Bürger sollen sich in die Stadtplanung einbringen

Korschenbroich · Beim Infofrühstück referierte der Beigeordnete Georg Onkelbach über die Stadtentwicklung und ihre Folgen.

 So könnten die neuen Häuser im Baugebiet An der Niers-Aue aussehen. Beim Infofrühstück mit Georg Onkelbach war das Thema.

So könnten die neuen Häuser im Baugebiet An der Niers-Aue aussehen. Beim Infofrühstück mit Georg Onkelbach war das Thema.

Foto: Entwurf 3D Architekten

Stadtentwicklung ist ein immerwährender Prozess, der mal schneller und mal langsamer verläuft, doch niemals willkürlich und zufällig, sondern gebunden an viele Vorgaben. Auf Einladung des Vereins "Säg 50plus Korschenbroich" informierte der Beigeordnete Georg Onkelbach im Treffpunkt Auf dem Kempen über die Stadtentwicklung vor Ort. Gerhard Golbs, Obmann der Herzsportgruppe, hob hervor, dass eine gute Mischung von historischen Ortskernen mit dörflichem Flair und modernen funktionalen Bauten die Stadt auszeichnet.

Onkelbach berichtete über die Abstimmung der Stadtplanung auf Landes- und Regionalpläne. So gibt etwa der Landesentwicklungsplan NRW vor, dass der Flächenverbrauch zurückgefahren und nicht zu viel "auf der grünen Wiese" gebaut werden soll. Zum Bebauungsplan hob der Referent hervor, dass Umwelt- und Artenschutzberichte wichtige Elemente sind. "Sie müssen Eingriffe in die Natur und Landschaft bis ins kleinste Detail begründen und auch bekannt geben, wie an anderer Stelle ein Ausgleich geschaffen werden soll", sagte er. Mit Blick auf Korschenbroich stellte der Referent fest, dass die Vorhaben des Konzepts von 2005 zur Stadtentwicklung abgearbeitet sind. "Das, was wir uns vorgenommen haben, ist auch umgesetzt", so Onkelbach.

Zum Flächennutzungsplan von 1982 stellte er fest, dass hier bereits die 103. Änderung vorgenommen wurde. "Das schreit danach, dass wir einen neuen Plan erstellen müssen. Wir sind dabei, soweit es unsere personellen Möglichkeiten zulassen", versprach er. Anhand von Grafiken informierte er zum Beispiel über das Baugebiet An der Niersaue, das in drei Cluster unterteilt ist. Zurzeit wird der südliche Teil mit 150 Grundstücken erschlossen. Erklärtes Ziel ist, junge Familien mit Kindern anzusiedeln, um auf den demographischen Wandel und die damit verbundene Überalterung der Bevölkerung zu reagieren. Der Erwerb eines Grundstücks ist an ein Punktesystem und nicht an persönliche Beziehungen gebunden. Der Grundstückspreis ist gedeckelt und an Bodenrichtwerte in benachbarten Gebiete angekoppelt, betonte Onkelbach. Er sprach von Einfamilienhäusern, "natürlich barrierefreien" Mehrfamilienobjekten und einem gewissen Prozentsatz an Sozialwohnungen "damit der Mietpreis nicht davon galoppiert".

Als Folge der Planung nannte er die Notwendigkeit einer neuen Kindertagesstätte, die spätestens 2019 bezugsfähig sein muss. Die Zuhörer interessierten sich für Preise, Anbindungsmöglichkeiten und seniorengerechtes Wohnen. Auf die Frage nach der Eckkneipe sagte Onkelbach, dass die Stadt darauf keinen Einfluss hat. Er forderte die Besucher auf, sich auch in Zukunft mit Vorschlägen einzubringen. Denn, so Onkelbach: "Manches muss man aus anderer Warte sehen. Es ist wichtig, Argumente auf dem Tisch zu haben und abzuwägen".

(NGZ)
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