Herrenshoff Der Dreck ist weg

Herrenshoff · Rund zwölf Tonnen Müll sammelten die Teilnehmer beim Korschenbroicher "Kehr-Aus". 400 Freiwillige befreiten das Stadtgebiet von weggeworfenen Plastikverpackungen, Zigarettenkippen und leeren Schnapsflaschen.

Mit Plastiksäcken, Greifzangen und Schutzhandschuhen ausgestattet sammelten am Samstagvormittag beim traditionellen Korschenbroicher Kehr-Aus etwa 400 Freiwillige im gesamten Stadtgebiet rund zwölf Tonnen Müll auf. "Die Teilnehmerzahl war ungefähr so wie im Vorjahr", sagte Georg Onkelbach, Betriebsleiter der Stadtpflege, als am Samstagmittag auch der letzte vom Amt ausgegebene Plastiksack gefüllt war. Die Müllmenge sei ebenfalls in etwa so groß wie 2010, ergänzte er. "Spektakuläre Funde gab es nicht." Die Kleinenbroicher seien auf eine größere Menge weggeworfener Autoreifen gestoßen, in ganz Korschenbroich hätten die Freiwilligen viele Flaschen und Plastikteile aufgesammelt.

Schnapsfläschchen aufgesammelt

"Wir finden hier alles Mögliche", erzählte Erwin Fischermann vom Heimatverein Korschenbroich, der gemeinsam mit neun Vereinskameraden rund um den Kulturbahnhof sauber machte. In seinem blauen Müllsack hortete er schon unzählige Papierfetzen, Plastikverpackungen von Süßigkeiten, Styropor, Blech, Zigarettenkippen und ein Bierfass. "Hier liegen ohne Ende kleine Schnapsfläschchen rum", sagte Roswitha Hermann und schüttelte verständnislos den Kopf.

Dann zog sie ihren rechten Schutzhandschuh nach unten und zeigte ihr Handgelenk: Blutige Kratzer waren darauf zu sehen, vom Kontakt mit den dornigen Ästen im Gebüsch am Bahnhofsparkplatz. "Wir sind mit vollem Einsatz dabei", sagte sie und lachte. Vereinsvorsitzender Johannes Kronen war derweil bei den Fahrradständern und fegte Zigarettenstummel zusammen.

"Der Bahnhof ist das Eingangstor zu Korschenbroich", sagte er. Das soll sauber sein, und deshalb nehme sich der Heimatverein beim Kehr-Aus jedes Jahr dieses Gelände vor. Zehn Säcke hatten die Korschenbroicher nach zweieinhalb Stunden mit Unrat gefüllt. In Raderbroich kamen nach eineinhalb Stunden Arbeit zwölf volle Tüten zusammen. Dort waren ab 10 Uhr im Auftrag des Kapellenvereins etwa 15 Müllsammler unterwegs. "Hier soll es sauber sein", waren sich Lena (12), Janina (10), Natalie (13) und Anna (11) einig.

Lena klapperte mit ihrem Opa Helmut Johnen vom Kapellenverein die Feldwege ab. "Da liegen jedes Jahr so viele Schnapsflaschen", ärgerte er sich später ebenso wie Roswitha Hermann in Korschenbroich. Auch ein verrostetes Schlüsselbund fand er. Die Beute landete am Schluss in einem der sechs Container im Stadtgebiet, die von der Stadtpflege bereitgestellt worden waren. "Wir bringen den Müll zur Deponie nach Neuss-Holzheim, sagte Betriebsleiter Georg Onkelbach. Die Freiwilligen seien seinen rund 40 Mitarbeitern eine große Hilfe, lobte er.

(RP)
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