Korschenbroich Die Energiespar-Leuchte

Korschenbroich · Rektor Wolfgang Grüe ist ein Aktivposten im Energiesparkonzept der Stadt. Seine Grundschulen hat er selber mit neuer Thermostat-Technik ausgerüstet. Weitere Projekte der Stadt betreffen Sporthallen und Straßenbeleuchtung.

Lehrer, die ihrer eigenen Hände Arbeit betrachten, sehen korrigierte Aufsätze vor sich oder kreideweiße Tafeln, früher auch knallrote Pennälerhintern. Wolfgang Grüe installiert Stellmotoren an Heizungen, um die Temperatur in seinen Grundschulen nach Bedarf zu regulieren. Das spart Energie und bares Geld. Grüe ist der Grundschulrektor von Korschenbroich und Pesch. Im Energiespar-Konzept der Stadt bildet seine Eigeninitiative einen wirkungsvollen Baustein.

Walter Hintzen leitet das Umweltamt der Stadt. Sein Paradebeispiel für Energieverschwendung: eine bollernde Kühltruhe im Hallensportzentrum für ein einsames Schnapsfläschlein. Nach solchen Sünden und Einsparpotenzialen sucht Hintzen fortwährend. Erstens um den maroden städtischen Haushalt zu entlasten. Zweitens um den Vereinen und Verbänden zu helfen, die seit knapp einem Jahr eine Nutzungsgebühr für öffentliche Gebäude und Sportstätten bezahlen müssen. Die Gebühr ist an den Energieverbrauch gekoppelt.

Die einträglichsten Sparprojekte und -ideen:

Grundschulen Rektor Wolfgang Grüe hat in Korschenbroich und Pesch privat erprobte Systeme eigenhändig eingebaut. Die Stadt bezahlt das Material. Pro Raum werden gebraucht: 1. Ein Stellmotor an der Stelle des Heizkörpers, wo sonst der Thermostat sitzt. 2. Ein Raumthermostat an der Wand, der den Stellmotor anfunkt, sobald eine festgelegte Temperatur unter- oder überschritten wird. "Früher war es sonntags oder in den Ferien knalleheiß in den Schulen", sagt Grüe. In den Sommerferien rüstet er die Andreas-Schule weiter um; Pesch ist schon komplett.

Flutlicht Den Korschenbroicher Sportplatz umringen sechs Masten. Jeder Mast verschlingt bei voller Festbeleuchtung 6000 Watt oder gut sechs Euro pro Stunde. Inzwischen ist die Anlage so geschaltet, dass statt drei nur zwei Leuchtmittel je Mast angehen. Außerdem wird um 22.30 Uhr der Strom automatisch abgestellt, auch im Clubheim. Investiert hat die Stadt 800 Euro, pro Jahr spart sie 1000 Euro. Nächster Test: Einige Masten ganz abschalten. Auf Korschenbroich folgen Kleinenbroich und Glehn.

Sporthallen An der Pescher Straße in Korschenbroich hat die Stadt die Deckenlampen ausgetauscht. Jetzt fällt die Stromrechnung um monatlich 1000 Euro niedriger aus. — In der Turnhalle an der Pestalozzistraße in Kleinenbroich wird das marode Beleuchtungssystem saniert. In alle Räume kommen Bewegungssensoren, die nach einer bestimmten Zeit der Regungslosigkeit das Licht abschalten. Außerdem wird die Lichtstärke innen vom Außenlicht abhängig reguliert.

Mehrzweckhalle In Kleinenbroich (Am Hallenbad) tauschte die Stadt unwirtschaftliche Strahler gegen Sparlampen aus.

(RP)
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