Korschenbroich Fenster und Türen illegal auf Feld entsorgt

Korschenbroich · Nach dreister Entsorgungsaktion bleibt offen, wer den Müll entfernt. Norbert Dyckers erstattet Anzeige.

 Sein Möhrenfeld wurde am Wochenende zur wilden Müllkippe: Landwirt Norbert Dyckers ist verärgert. Er hat Anzeige bei der Polizei erstattet.

Sein Möhrenfeld wurde am Wochenende zur wilden Müllkippe: Landwirt Norbert Dyckers ist verärgert. Er hat Anzeige bei der Polizei erstattet.

Foto: L Berns

Alte Fenster mit Rahmen, Holzlatten und Bauschutt sind allesamt Dinge, die Landwirt Norbert Dyckers bis Samstagmorgen überall vermutet hätte, aber am wenigsten auf einem seiner Möhrenfelder. "Dass irgendwer seinen Hausmüll, Autoreifen oder ähnliches einfach nachts in der Natur entsorgt, haben wir schon öfters erlebt. Aber das übertrifft wirklich alles", sagt Dyckers zur dreist entsorgten Lkw-Ladung Müll auf seinem Feld südlich von Lüttenglehn. Der Landwirt hat Anzeige erstattet, jetzt ist der illegal entsorgte Müll ein Fall fürs städtische Ordnungsamt. Der Schutt auf dem Feld von Norbert Dyckers - nur ein ärgerlicher Einzelfall? "Wie viel Müll tatsächlich auf privaten Grundstücken landet, können wir nicht sagen, weil sich nicht alle Eigentümer bei uns melden", erklärt Stadtsprecherin Silke Schirmer. Natürlich sind öffentliche Flächen immer wieder von illegaler Abfallentsorgung betroffen. "Durchschnittlich gibt die Stadt im Jahr 18 800 Euro für die Beseitigung des Mülls aus. Daher appellieren wir auch an die Bürger, unsere Entsorgungsangebote zu nutzen", sagt Schirmer, die trotz des hohen Geldbetrags für die fachgerechte Entsorgung nicht von einer besorgniserregenden Anzahl wilder Müllkippen im Stadtgebiet spricht.

Trotzdem: Wer erwischt wird, muss unter Umständen tief in die Tasche greifen. "In jedem Fall ist eine unerlaubte Abfallentsorgung, selbst das Wegwerfen eines einzelnen Gegenstandes, eine Ordnungswidrigkeit. Die kann mit einem Bußgeld von bis zu 50 000 Euro geahndet werden", so Schirmer. Für Kreispolizeisprecherin Diane Drawe könne je nach Menge und Art des Abfalls auch eine Straftat vorliegen: "Die meisten Verstöße dieser Art werden jedoch durch die Kommunen geahndet." So ist es auch im Fall von Norbert Dyckers, der als Ordnungswidrigkeit von der Polizei an die Stadt weitergeleitet werden dürfte. Die Polizeibeamten hatten Türrahmen und Fenster noch am Wochenende auf Hinweise durchsucht, haben aber nichts gefunden. Unklar bleibt, wer die fachgerechte Entsorgung des Bauschutts jetzt übernehmen wird, vor allem wer die Kosten trägt. Im schlimmsten Fall könnte der Landwirt selbst auf den Kosten sitzen bleiben, da es sich um ein Privatgrundstück handelt, für dessen Pflege die Stadt Korschenbroich nicht zuständig ist.

(NGZ)
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