Korschenbroich Jägerzug mit zwölf Königen feiert 60-Jähriges

Korschenbroich · Der Jägerzug "Frei weg" wird 60 Jahre alt - und will das gebührend feiern. Bekannt ist der Zug für zwölf Könige. Ein Gründungsmitglied ist noch dabei. Für den runden Geburtstag hat der Zug ein Buch erstellt, das vor allem aus Fotos besteht.

 Albert Schmitten mit der Festschrift des Schützenzuges zum 60-jährigen Bestehen.

Albert Schmitten mit der Festschrift des Schützenzuges zum 60-jährigen Bestehen.

Foto: Detlef ilgner

Einen besonderen Geburtstag feiert dieses Jahr der Jägerzug "Frei weg" der Korschenbroicher St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft: Die Zuggemeinschaft blickt auf ihr 60-jähriges Bestehen zurück und will das gebührend mit einem Fest im Hannen-Stammhaus feiern. Der Zug ist in den Reihen der Korschenbroicher Schützen vor allem aus einem Grund bekannt: Aus kaum einer anderen Zuggemeinschaft kamen in den vergangenen 60 Jahren so viele Könige. "Wir haben zwölf Mal den König gestellt", sagt Albert Schmitten. Der 69-Jährige steht seit mehr als 30 Jahren an der Spitze des Jägerzugs und gab sich selbst dreimal die Ehre, das Regiment zu regieren. "Das erste Mal noch für die Junggesellen, dann für die Sebastianer", ergänzt der Korschenbroicher, der Bruderschaftler aus Leidenschaft ist.

Im Jahr 2004 hat der Jägerzug "Frei weg" zum letzten Mal einen König gestellt. Das schließt allerdings nicht aus, dass in den kommenden Jahren ein weiterer König den Reihen des 20 Mitglieder zählenden Zuges entstammen wird. Ob Schmitten noch einmal auf den Vogel schießen möchte? "Ich nicht mehr", sagt er und schmunzelt. Er habe es dreimal genossen, "so ein Jahr als König bedeutet allerdings auch immer einige Arbeit".

Für den runden Geburtstag hat der Zug ein Buch erstellt, das vor allem aus Fotos besteht. "Das Buch möchten wir an unsere Mitglieder verteilen", sagt Schmitten, der über eine größere Sammlung von Fotos verfügt und auch die Gründungsgeschichte des Zuges kennt. Die ist eine, wie sie für das Schützenwesen typisch ist: Es waren sieben Freunde aus dem Abschlussjahrgang 1956 der Volksschule Korschenbroich, die sich 1958 zusammenfanden und den Zug gründeten. Ein Gründungsmitglied ist noch dabei: Franz-Peter Rippegather, der 1962 für "Frei weg" die Königswürde innehatte. Er ist heute Spieß.

Eine große Tradition im Zug ist das Totengedenken am Fest-Sonntag. "Wir treffen uns bereits vor dem offiziellen Teil auf dem Friedhof, um unserer verstorbenen Kameraden zu gedenken", sagt Albert Schmitten. Wehmütig berichtet er, dass erst in der vergangenen Woche zwei Kameraden plötzlich verstorben seien. Die Schützen wollen auch an sie gedenken, sicherlich wird das auch Teil der Festveranstaltung sein, die für Samstag, 28. April, angesetzt ist und sich an Mitglieder und Freunde des Schützenzuges richtet. "Die Gemeinschaft ist das, was unseren Zug auszeichnet", betont Albert Schmitten. Auch die Frauen der Zugkameraden pflegten einen regen Kontakt - etwa bei einem einmal monatlich stattfindenden Kaffeetreffen.

Wenn Schmitten, der dem Zug seit 1966 angehört, zurückdenkt, fällt ihm eine Anekdote ein, die vielen besonders in Erinnerung geblieben sein dürfte: In den 1970er Jahren hatten Zugmitglieder gemeinsam mit anderen Schützen die neuen Glocken bewacht, die später in den Turm von St. Andreas eingebaut wurden. "Wir haben uns damals abgewechselt und stets ein Auge auf die Klangkörper gehabt", erinnert sich der 69-Jährige, der sich auf den Austausch beim Festakt im Hannenhaus und auch auf die anschließend stattfindende Heilige Messe in St. Andreas freut: Die Messe soll von einem Korschenbroicher Chor mitgestaltet werden. Mit Blick auf den Schützennachwuchs im Jägerzug berichtet Schmitten, dass es in den vergangenen Jahren Zuwachs gegeben habe: Einige Schützen seien neu dazugestoßen, teilweise auch aus der St.-Katharina-Junggesellenbruderschaft, wobei die meisten Schützen im Alter von rund 30 Jahren zu den Sebastianern wechseln. Zu Unges Pengste wollen die Jäger weiterfeiern.

(cka)
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